Trossinger Zeitung

Kochen mit Köpfchen

Wann sich eher Herdplatte, Backrohr, Toaster oder Mikrowelle rechnet

- Von Claudia Wittke-Gaida

MÜNCHEN/DÜSSELDORF (dpa) - Eigentlich ist es eine Frage des Geschmacks oder der Bequemlich­keit, ob man Gemüse als Ofengemüse oder als Pfannengem­üse brutzeln lässt. Doch mittlerwei­le kann es auch eine Frage des Energiespa­rens sein, welche Zubereitun­gsform man wählt. Wie sich Energie in der Küche effiziente­r nutzen lässt, erklären Verbrauche­rschützer.

Wer etwa Gemüserest­e verwerten will, kann sie in die Backröhre schieben, aber auch in die Pfanne hauen. Doch was verbraucht mehr Energie?

„Der Backofen braucht ungefähr das Doppelte an Energie wie die Herdplatte“, rechnet Gerhild Loer vor, die im Bereich Energie bei der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) arbeitet. Der Grund: „Das Aufheizen des großen Backraums braucht viel länger und ist nicht so effizient wie ein Topf auf einer Herdplatte“, so Loer.

„Das Backrohr erwärmt Speisen über den Umweg Luft und braucht dadurch mehr Energie“, erklärt Norbert Endres, Energieber­ater für die Verbrauche­rzentrale Bayern. Dagegen ist in der Pfanne der Kontakt zur Wärme direkter. „Doch darüber hinaus ist auch entscheide­nd, ob ein Deckel auf der Pfanne ist oder nicht. Denn ohne Deckel geht ein Vielfaches an Wärme verloren, weil sie einfach nach oben abhaut“, sagt Endres.

Beim Strombedar­f für Backöfen sieht Endres noch mal einen gewaltigen Unterschie­d zwischen neueren und älteren Backöfen: „Ältere Backöfen

verbrauche­n viermal mehr als jüngere.“Der Energieber­ater gibt ein Beispiel. Wer eine Pizza in einer sehr alten Röhre bäckt, muss mit einem Verbrauch von bis zu 1,6 Kilowattst­unden rechnen. Ein mittelalte­s Gerät

der Energiekla­sse A, rund zehn Jahre alt, verbraucht etwa 0,8 Kilowattst­unden, moderne Geräte mit Energieeff­izienzlabe­l A+++ nur noch 0,4 Kilowattst­unden.

Dabei handele es sich um durchschni­ttliche Werte, wobei gerade beim Pizzabacke­n der Löwenantei­l des Verbrauchs in den ersten Minuten entsteht – bis zum Erreichen der Ziel(back)temperatur.

Wenn ich Brötchen aufbacken will, nutze ich besser Ofen oder Toaster?

Der Toaster funktionie­rt über Strahlungs­wärme und ist näher am Lebensmitt­el dran. Er braucht etwa eine Minute und ist daher recht sparsam im Verbrauch. Der Backofen braucht hingegen viele Minuten für das gleiche Ergebnis und benötigt eine wesentlich höhere elektrisch­e Leistung.

Wärmt man Essen vom Vortag besser in der Mikrowelle auf oder auf der Herdplatte?

„Die Mikrowelle erhitzt über Wassermole­küle direkt. Sie wurde ja ursprüngli­ch für das klassische Aufwärmen entwickelt, damit das effiziente­r geht“, sagt Energieber­ater Endres. Seine Kollegin aus NRW ergänzt: „Bei großen Mengen über 500 Gramm kann der Topf allerdings genauso effizient sein, wenn man ansonsten die Mikrowelle mehrmals starten muss für die einzelnen Portionen.“

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA Wie lässt sich die Suppe effizient aufwärmen? Ist es nur ein Schüsselch­en, bietet sich die Mikrowelle an. Bei großen Mengen über 500 g kann der Topf allerdings genauso effizient sein.

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