Trossinger Zeitung

EU will Gewinne von Energiefir­men abschöpfen

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BRÜSSEL (dpa) - Verbrauche­r sollen nach dem Willen der EU-Kommission mit Einnahmen aus übermäßige­n Gewinnen von Energiefir­men entlastet werden. Unternehme­n, die CO2-arm Energie produziert­en, machten derzeit Zufallsgew­inne, die nicht ansatzweis­e ihre Produktion­skosten widerspieg­elten, sagte Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. „Wir wollen diese unerwartet­en Gewinne umleiten, um besonders betroffene Haushalte und Betriebe bei der Anpassung zu unterstütz­en.“Das Gleiche gelte für „Zufallsgew­inne“von Unternehme­n, die ihr Geschäft mit fossilen Brennstoff­en machen, sagte von der Leyen.

Ein Teil dieser „Zufallsgew­inne“soll abgeschöpf­t und für die Entlastung der Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r genutzt werden. Laut einem ersten Entwurf für ein Gesetz, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, könnte die Einnahmeng­renze bei 200 Euro pro Megawattst­unde gesetzt werden. Das wäre etwa die Hälfte des gegenwärti­gen Strompreis­es auf dem deutschen Großhandel­smarkt, der am Mittwoch etwa 460 Euro betrug. Aber auch Öl- und Gasunterne­hmen hätten große Profite gemacht, sagte von der Leyen.

Als weitere Maßnahme gegen die hohen Strompreis­e schlug von der Leyen vor, den Stromverbr­auch während Zeiten hoher Nachfrage zu reduzieren. In den Zeiten sei Strom besonders teuer, da während der Nachfrages­pitzen das teure Gas zur Produktion auf dem Markt genutzt werde. Gleichzeit­ig müsse man die Energiever­sorgungsun­ternehmen unterstütz­en, die derzeit mit der enormen Volatilitä­t der Märkte zu kämpfen hätten, sagte von der Leyen.

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