Iwan folgt Luisa Villings kleinstem Wink
Nach dem Abitur mach die junge Frau eine Ausbildung zur Tierwirtin – und schließt als Jahrgangsbeste ab
DENKINGEN - Viele Wanderer, Biker und Segelflugbegeisterte freuen sich, wenn sie das friedliche Idyll mit der großen Schafherde über die Hochfläche des Klippenecks ziehen sehen. Und wer führt sie und hält die Tiere zusammen? Es ist die junge, freundliche Schäferin Luisa Villing, die bei der Schäferei Lohmüller vom Rosenhof in Aldingen eben ihre Lehre beendet hat.
Die theoretische Ausbildung zur Tierwirtin, Fachrichtung Schafe, fand im Schichtunterricht im bayrischen Triesdorf bei Ansbach statt, wo sie auch in diesem Sommer ihre Gesellenprüfung als Tierwirtin abgelegt hat, erwartungsgemäß als Jahrgangsbeste. Der Gegenstand der zweijährigen, wegen des Abiturs verkürzten Ausbildung, umfasste Kenntnisse von Biologie bis Hundeerziehung, Naturschutz, Landschaftspflege, praktisches Arbeiten mit dem Hütehund und vieles mehr. Am Samstag ist feierliche Lossprechung.
Bei der Prüfung hing vieles von der Tagesform ihres Hundes Iwan ab, der ihr mittlerweile auf jeden Wink folgt. Geprüft wird bei einer fremden Herde in fremdem Gelände. Aber trotz der aufgeregten Situation lief für
Luisa alles bestens. Man kann sie zu ihrem Erfolg nur beglückwünschen, denken sich viele Beobachter. Die Klippeneckbesucher freuen sich, dass die Schäfertradition weitergeht. Denn es gehört eine gute Portion Idealismus und Liebe zu Tieren und Natur dazu, bei Wind und Wetter wie bei glühender Sonne täglich bei der Herde zu stehen. Luisa genießt aber die Ruhe auf dem Heuberg, das wechselnde Wetter und auch mal einen Schwatz mit Vorübergehenden, hat aber stets ein wachsames Auge auf ihre Schäflein. Der Arbeitstag beginnt mit dem Austrieb um 9.30 Uhr und je nach langen Stunden je nach Sonnenstand mit dem Erweitern und Sichern des Pferches.
Nach dem Abitur in die Schäferlehre gehen? Die Schulbank zu drücken war nicht ihre Sache – sie ist froh, wieder die Weite des Heubergs zu genießen.