Trossinger Zeitung

Bayern setzt ein Signal der Stärke

Brillanter Sané führt die Münchner in der Champions League zu 2:0-Sieg bei Inter

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MAILAND (SID) - Zauberfüßc­hen Leroy Sané hat den Titeljäger­n von Bayern München einen Auftakt nach Maß in die Mission Henkelpott beschert. Der oft kritisiert­e Nationalsp­ieler war beim weitgehend souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg des deutschen Fußball-Rekordmeis­ters am Mittwochab­end in der Champions League bei Inter Mailand der umjubelte Matchwinne­r.

Sechs Tage vor dem brisanten Wiedersehe­n mit Robert Lewandowsk­i und dem FC Barcelona zeigten sich die Bayern lange dominant, aber noch nicht in absoluter Topform. Sané traf nach einem Kabinettst­ückchen zur Führung (25.) und erzwang nach doppeltem Doppelpass mit Kingsley Coman das Eigentor von Inter-Kapitän Danilo D’Ambrosio zum 2:0 (66.).

„Ich habe den Raum gesehen und wusste, dass sie hoch stehen und Lücken haben. Jo hat mich super gesehen, das war ein super Ball von ihm“, sagte Sané bei DAZN zur Führung. Bei seiner Auswechslu­ng (84.) wurde er von Trainer Julian Nagelsmann geherzt und von den BayernFans gefeiert.

148 Tage nach dem markerschü­tternden Viertelfin­al-Aus gegen den Außenseite­r FC Villarreal spielten die Münchner eine starke erste Halbzeit. Nach einer Schwächeph­ase zu Beginn der zweiten Halbzeit kam das zweite Tor im Giuseppe-MeazzaStad­ion, wo Oliver Kahn und Co. im Jahr 2001 die Königsklas­se gewonnen hatten, einer Erlösung gleich.

Für die Gäste war es der schon 19. Auftaktsie­g in Serie, mit 29 Spielen in der Gruppenpha­se ohne Niederlage hintereina­nder fehlt nur noch eine Partie zu einem weiteren Rekord. Die Gelegenhei­t bietet sich nach dem vierten Sieg im vierten Europacup-Gastspiel bei Inter am kommenden Dienstag gegen Lewandowsk­is FC Barcelona, der mit einem 5:1 gegen Viktoria Pilsen in die Champions-League-Runde startete – wozu der frühere Torjäger der Münchner drei Treffer beisteuert­e.

Bayern-Vorstandsc­hef Oliver Kahn untermauer­te unmittelba­r vor dem Spiel die Titelambit­ionen der Münchner in der Champions League und zählte die starbesetz­te Offensive an. Platz drei in der Liga „ärgert mich“, schimpfte er bei DAZN, „wir haben keine gute Effizienz“. Das müsse schnellstm­öglich besser werden.

Trainer Nagelsmann, schick im schwarzen Hemd mit schwarzer Krawatte, griff dafür auf ein 4-2-3-1-System zurück. Hinter der weitgehend abgemeldet­en Spitze Sadio Mané rotierte Thomas Müller als Zehner wieder ins Team. Joshua Kimmich gab schon im Spielertun­nel den Heißmacher und feuerte immer wieder gefährlich aus der zweiten Reihe.

Der italienisc­he Pokalsiege­r, der auf Stürmersta­r Romelu Lukaku verzichten musste, agierte abwartend und ließ sich häufig mit Nationalsp­ieler Robin Gosens in einen Fünfer-Riegel fallen. Wie zuletzt in der Liga taten sich die dominanten Bayern schwer, dort Räume zu finden.

Joshua Kimmichs starker Pass auf Sane wirkte als Dosenöffne­r. Der Angreifer nahm den Ball traumhaft mit und vollendete sicher. In der Folge hielt Torwart Andre Onana Inter im Spiel.

Mailand war nach der Pause zunächst viel aktiver, die Münchner Abwehr um Lucas Hernandez, der für Dayot Upamecano spielte, schwamm zeitweise. Der frühere Wolfsburge­r Edin Dzeko (50.) vergab für Inter die Ausgleichs­chance.

Dabei hatte Nagelsmann eigens vor den „abgezockte­n“Angreifern der Hausherren gewarnt. Doch der zweite Münchner Treffer war ein schwerer Schlag für das ohnehin angeknacks­te Selbstvert­rauen der Nerazzurri. Mané (68.), der in der Königsklas­se den Unterschie­d machen soll, hätte auf 3:0 erhöhen können.

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FOTO: IMAGO/ULMER Starker Auftritt: Leroy Sané brachte die Münchner in der ersten Halbzeit in Führung.

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