Becker bewahrt Böblingen vor Blamage
SV-Schlussmann rettet seinem Team beim SC 04 Tuttlingen in der Nachspielzeit das 2:2
- Der Spieltag in der Fußball-Landesliga hätte für den SC 04 Tuttlingen fast nicht besser laufen können. Fast alle Konkurrenten im Abstiegskampf – mit Ausnahme des SV Wittendorf, der das Kellerduell gegen die Spfr Gechingen 4:2 gewann, patzten. Dem großen Coup stand beim 2:2 (1:1) gegen den Tabellenzweiten SV Böblingen einzig Simon Becker im Weg. Der Schlussmann rettete seinem Team in der Nachspielzeit mehrfach das Unentschieden.
Krake und/oder Katze: Um die Abwehraktionen des Böblinger Keepers zu beschreiben, musste sich SC 04-Trainer Andreas Probst schon reichlich der Bildsprache bedienen. „Der hat phänomenal gehalten. Allein bei den drei tausendprozentigen Chancen in der Nachspielzeit“, sagte Tuttlingens Coach, dessen Team erst spät (88.) den Ausgleich hatte hinnehmen müssen. Bei einem Fernschuss von Luka Bilac (88.) war SCSchlussmann Andrei-Alexandru Burdun von zahlreichen Spielern die Sicht versperrt.
Anders als ihr Trainer waren die Tuttlinger Spieler mit dem Punkt nicht zufrieden, hatten noch einmal den Vorwärtsgang eingelegt. Und den Siegtreffer gleich dreimal auf Fuß und Kopf. Nach einem Einwurf von Nico Wieneke verlängerte Marcel Misic den Ball in die Mitte, wo Emir Cesmeciler den Ball aus fünf Metern in die rechte Ecke drückte. Und Becker? „Der war schon in die andere Ecke unterwegs und haut den Ball mit dem Fuß noch weg“, schildert Probst den katzenartigen Ref lex.
Nächster Einwurf: Wieder Wieneke. Dieses Mal köpft Misic aus zwei Metern direkt aufs Tor. Und Becker holt den Ball wie geschilderte Krake aus dem Winkel. Es gibt Ecke. Der Ball f liegt in den Strafraum. Aaron Barquero
Schwarz köpft, Becker hält. Den Nachschuss ballert AlexandruClaudiu Török über den Kasten. Kurz danach ist Schluss.
„Wir sind zufrieden“, sagt Probst mit Abstand zur turbulenten Nachspielzeit. Seine Jungs seien zunächst traurig gewesen, nicht noch gewonnen zu haben. „Aber es ist doch eher die Frage, wie wir aufgetreten sind. Wenn wir uns in den nächsten Spielen so präsentieren, dann holen wir die Punkte“, sagte Probst nach dem Vergleich mit dem Tabellenzweiten.
Denn zuvor hatte der SVB zwar mehr vom Spiel gehabt. Aber kaum Chancen. Den Führungstreffer von Fabian Schragner (35.) hatte Mario Giesler (42.) nach feiner Kombination über Cesmeciler und Buba Camara ausgeglichen. Dem Vorbereiter kam nach dem Seitenwechsel eine andere Rolle zu. Um das 4-3-3-System der Gäste
besser kontrollieren zu können, wurde der Angreifer auf eine offensive Mittelfeldposition beordert und störte die Gäste im Spielaufbau.
Eine lohnende Entscheidung. Denn fortan waren die Hausherren besser im Spiel. Marcel Misic sorgte für die zwischenzeitliche Führung (57.), die bis in die Schlussphase Bestand hatte. Dass es dann nicht zu drei Punkten reichte, hatten die Gäste ihrem Schlussmann zu verdanken.
SC 04: Andrei-Alexandru Burdun –Patrick Renner, Aaron Barquero Schwarz, Marcel Misic, Robin Petrowski, Esad Kadric (67. Alexandru-Claudiu Török), Emir Cesmeciler, Moritz Walz, Buba Camara (82. Carlos Hehl), Mario Giesler (89. Jeremy Cerqueira Ruiz), Nico Wieneke. Tore: 0:1 Fabian Schragner (35.), 1:1 Mario Giesler (42.), 2:1 Marcel Misic
(57.), 2:2 Luka Bilac (88.). Schiedsrichter: Jonas Toranzo (SRG Zollern-Balingen). Gelbe Karten: 2/1.
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