Menschen und ihre Lemberg-Traditionen
Umfrage: Was Besucher mit dem Berg bei Gosheim und seinem Aussichtsturm verbinden
- Auf der höchsten Erhebung der Schwäbischen Alb wurde im Jahr 1899 ein Aussichtsturm errichtet. 125 Jahre später feiert der Schwäbische Albverein Ortsgruppe Gosheim mit Musik, allerlei Attraktionen, Sonnenschein und vielen Gästen ein großes Jubiläumsfest. Unsere Mitarbeiterin Angela Hermle hat sich unter den Besuchern umgehört, warum sie zum Jubiläum gekommen sind, was sie mit dem Lembergturm verbinden und was denn das Besondere hier ist?
Paul Speck mit Sohn Christian ist aus der Schweiz angereist. Er ist gebürtiger Gosheimer und war bereits als Kind immer wieder auf dem Lemberg. Obwohl er seit 1970 in Neuhausen am Rheinfall lebt, hat er nie den Kontakt nach Gosheim verloren. Er hat bereits mit Freunden aus Schaffhausen den Lemberg bestiegen. „Als ich vom Turmjubiläum im Internet las, war mir gleich klar, dass ich komme. Mir gefällt einfach die Gegend und der Lembergturm ist das Sahnehäubchen obendrauf.“
Familie Hellwig aus Schörzingen ist mit ihren beiden Kindern und Freunden auf den Lemberg gewandert. Bereits als die Kinder noch in der Rückentrage saßen, ging es ein paar Mal im Jahr hierher, der Lemberg sei eben immer ein Ausflug wert. „Das Fest ist mega organisiert und viele Helfer sind da“, ist Tobias Hellwig voll des Lobes. Es sei immer eine gute Stimmung bei Festen auf dem Lemberg und heute ganz besonders, freuen sich die Hellwigs.
Ralf Weinmann ist mit seinen Vereinskollegen von der Narrenzunft Weilen unter den Rinnen auf den Lemberg gewandert, als Vatertagswanderung. „Wir lasen von dem Jubiläum und somit war unser Ziel klar, weil wir dachten, dass hier ordentlich was los ist.“Er selbst kennt den Lembergturm von den Wandertagen, die er mit seiner Schule hierher gemacht hat. „Das Wetter passt heute bestens, schöner kann es nicht sein.“
Familie Dreher aus Denkingen wandert mindestens drei- bis viermal im Jahr auf den Lemberg, denn irgendwo hochlaufen, das mache Spaß, es sei immer wieder schön, der Lemberg habe sein eigenes Flair. Rony Dreher kann nur staunen, wie viele Leute hier sind, auch sehr viele Denkinger. Beim Hochlaufen habe es richtig „Stau“gegeben, manche hätten sogar einen Kinderwagen hochgeschoben. „Wir hätten auch gerne so einen tollen Turm“, sagen die Drehers lachend.
Eine Radgruppe aus Dormettingen kam auf Empfehlung von Kollegen mit ihren Fahrrädern zum Turm. Die vier Männer sind, wie sie betonen, ohne E-Bike unterwegs. Das letzte Stück bis zum Lembergturm mussten sie aber schieben, das sei zu steil gewesen. „Das Bier und das Essen haben wir uns nun wahrlich verdient“,
sagen Jürgen und Wolfgang schmunzelnd. Rudolf Reiner ist mit seinem Sohn Niklas von Deilingen aus hoch gewandert. „Diese Wanderung habe ich meinem Vater zum Vatertag geschenkt.“Dass hier auch viele junge Leute in seinem Alter sind, findet der Vierzehnjährige richtig cool. Gerne gehen die beiden auf den Turm hoch und genießen die tolle Aussicht. Rudolf Reiner war schon bei vielen Lembergfesten dabei, aber was der Verein für dieses Jubiläum auf die Beine gestellt habe, findet der Vater gigantisch.
Thomas Weber aus Gosheim ist heute mit dem Musikverein Gosheim auf dem Lemberg. In unterschiedlichen Besetzungen, mal mit der kleinen Besetzung, mal mit den D‘ Lemberger, ist er nun schon fast 30 Jahre beim Vatertagsfest mit dabei. Er liebt dabei eine Tradition ganz besonders: Am Ende des Festes steigen die Musikanten auf den Turm hinauf und spielen die Nationalhymne und einen Marsch, das sei ein ganz besonderer Moment, so Weber.
Für Stefan Weiss aus Deilingen, der heute mit Freunden hierher gewandert ist, hat eine ganz andere „Lemberg-Tradition“. Seit über 15 Jahren walkt er jeden Sonntagmorgen auf den Lemberg. „Zwar gibt es in Deilingen auch schöne Flecken, aber der Lemberg ist etwas Besonderes, er zieht mich einfach an.“Wenn er für eine Bergtour trainiere, kann es sein das er dreimal den Berg hoch und wieder runter läuft, es gäbe ja verschieden Aufstiegsmöglichkeiten. „Einmal hat mich eine Frau bei der Lemberghütte angesprochen, als ich dann zum x-ten Mal hochgelaufen bin, ob sie mir irgendwie helfen könne, ob ich mich nicht auskenne.“Lachend habe er verneint, so Weiss, wie könnte er sich an seinem Lieblingsplatz nicht auskennen, erklärte er.