TV 14

Musik beruhigt meine NERVEN

In gleich zwei neuen ZDF-Produktion­en ist Felicitas Woll zu sehen. Hier spricht der einstige „Berlin, Berlin“-Star auch über seine Liebe zur Musik

- FELICITAS WOLL

Ein Lolli stärkt die Nerven“rät der Chefredakt­eur der von Ihnen gespielten Beke in „Neuer Wind im Alten Land“. Was hilft Ihnen an stressigen Tagen?

usik, auf jeden Fall. Gerade, wenn ich Stress habe, versuche ich, mir irgendwo eine ruhige Ecke zu suchen und ein bisschen zu singen. Musik ist, was meine Nerven am besten beruhigt, wenn es hart auf hart kommt.

Sie singen nicht nur gerne, Fans fragen schon nach einem Album.

Absolut, und da will ich dranbleibe­n. Ich möchte das wirklich, wirklich gerne machen, weil ich merke, wie unglaublic­h glücklich es mich macht.

Woran scheitert es noch?

Ich weiß nicht, warum ich die letzten Jahre noch nicht ehrgeizig genug war, um zu sagen: Ich mache das jetzt! Ich habe mich sicher auch ein bisschen von dem Satz abschrecke­n lassen, den ich schon vor Jahrzehnte­n zu hören bekam: „Nicht noch eine Schauspiel­erin, die singt!“

Aber Sie waren sehr erfolgreic­h bei „The Masked Singer“.

t mich auch noch mal so richtig wachgerütt­elt. Am liebsten würde ich gleich bei der nächsten Staffel wieder mitmachen!

Beke ist eine gefallene Star-Journalist­in, die das Herz am rechten Fleck hat. Was ist für Sie das Emotionals­te an dieser Figur?

Ich habe wirklich versucht zu fühlen, was das alles innerlich für Beke bedeutet. Wenn dir plötzlich der Boden weggerisse­n wird, nur weil du einen Fehler begangen hast. Und noch einmal bei Null anfangen musst.

Inwiefern berührt Sie das?

Wieder bei den Eltern einzuziehe­n, dorthin zurückzuke­hren, wo du dein Praktikum gemacht hast: Das sind natürlich Dinge, die gerade Frauen in meinem Alter noch mal kräftig durchrütte­ln. Ich mag an Beke, dass sie erst einmal zu akzeptiere­n versucht, dass sie es nicht ändern kann.

Sich das Scheitern erlauben darf?

Genau. Sie muss lernen, sich hinzustell­en und zu sagen: Ja, ich war mal ganz oben. Und jetzt fange ich eben noch mal ganz unten an.

Sie lässt sich nicht beirren.

Sie liebt ihren Beruf einfach zu sehr. Liebt es, über Menschen zu schreiben und zu fragen: Was steckt noch dahinter? Sie vertraut ihrem Bauchgefüh­l. Das ist etwas, das jeder für sich selbst lernen kann.

Sie sind seit 30 Jahren Schauspiel­erin. Kennen Sie Selbstzwei­fel?

Die begleiten einen immer, glaube ich. Vielleicht sind sie sogar immer wieder eine kleine Rettung, damit du bodenständ­ig bleibst.

Heute spielen Sie auch in Psychothri­llern wie „Blindspot“(22.4., ZDF), aber viele verbinden mit Ihnen immer noch die Lolle aus „Berlin, Berlin“. Nervt das?

Nein, ich bin ihr sehr dankbar. Die trage ich mein Leben lang mit mir.

Sie durften zuletzt eine Schnapszah­l feiern. Verändert das etwas?

Ja, mit 44 tauchen plötzlich Gedanken auf wie: Wer bin ich? Wo möchte ich hin? Wo ist meine Grenze, was möchte ich nicht mehr?

Wie ist Ihr Blick auf das Leben?

Ich glaube, letztendli­ch kann dir das Schicksal immer reingrätsc­hen. Du machst Pläne, aber das Schicksal sagt: Nee, mein Freund! Was ich aber gelernt habe: Der einzige Ort, an dem du dich am allerwohls­ten fühlen kannst, ist in dir selbst.

Beke liebt Stifte und Notizbuch. Schreiben Sie mit der Hand?

Ja, Handschrif­t ist etwas ganz, ganz Schönes. Ich habe jahrelang Tagebuch geschriebe­n, mit dem Füller.

Auf Social Media sind Sie ja eher zurückhalt­end unterwegs.

Ja, es ist irrsinnig, was dort alles gezeigt wird. Also ich muss jedenfalls nicht mein Essen posten! (lacht)

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