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4 Fragen an die WÜSTE

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Schrumpfen Tiere in der Wüste ihre Organe?

Gluthitze, kein Regen, kaum Nahrung – der Lebensraum Wüste verlangt seinen Bewohnern alles ab. Einige von ihnen, darunter die Kropfgazel­le (Foto unten), greifen daher auf extreme Maßnahmen zurück. Sie schrumpfen ihre Organe. Vor allem Herz und Leber verkleiner­n sich beim Mangel an Nahrung und Trinkwasse­r. Denn da kleinere Organe weniger Sauerstoff benötigen, können die Tiere ihre Atmung reduzieren. Dadurch verlieren sie weniger Wasser durch die Verdunstun­g.

Hat die Wüste ein Gedächtnis?

Ja. Vulkanausb­rüche, Flutwellen, Asteroiden­einschläge – tatsächlic­h ist in Sand unsere Erdgeschic­hte abgespeich­ert. So fanden Forscher vor wenigen Jahren in der australisc­hen Wüste das wohl älteste Sandkorn der Welt. Das ist mehr als 4,4 Milliarden Jahre alt und verfestigt­e sich in der Nähe von Wasser. Seit dem sensatione­llen Fund ist klar: Wasser – und damit vielleicht auch das Leben auf der Erde – gab es deutlich früher, als bis dahin angenommen wurde.

Wo gibt es den meisten Sand?

➞Das größte Sandvorkom­men findet sich in der Wüste Rub al-Chali auf der Arabischen Halbinsel. Hier haben sich im Laufe der Jahrtausen­de unzählige Sandkörner auf bis zu 300 Meter hohen Dünen abgelagert – auf einer Fläche von mehr als 500 000 Quadratkil­ometern (etwa so groß wie Spanien). Wie fast alle Wüsten besteht auch die Rub al-Chali überwiegen­d aus Quarzsand. Und je reiner dieser Quarzsand ist, desto besser eignet er sich zur Gewinnung des wertvollen Siliziums.

Wo liegt die tiefste Wüste der Welt?

Das Tote Meer (Foto oben) gilt als spektakulä­res Naturwunde­r. Was die wenigsten wissen: Das längste Tal der Erde – das syrisch-afrikanisc­he Rift Valley, das sich als 6500 Kilometer langer Grabenbruc­h von der Türkei bis Mosambik erstreckt – hat hier seinen niedrigste­n Punkt. Mehr noch: Der Wasserspie­gel des Toten Meeres ist die tiefste Stelle der Erdoberflä­che – eine Art Canyon zwischen Israel, Westjordan­land und Jordanien, mit einer Küste 426 Meter unter Normalnull. Die extrem tiefe Lage sorgt für einzigarti­ge klimatisch­e Besonderhe­iten: Hier wird der höchste Atmosphäre­ndruck der Erde gemessen, und die Luft enthält rund zehn Prozent mehr Sauerstoff als auf Meeresnive­au.

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