BLUTIGE SPIELE
In seiner ersten Serie beleuchtet Roland Emmerich die Machtkämpfe im antiken Rom vor der Kulisse der GGladiatorenduelle und des Kolosseums
Solange das Kolosseum steht, besteht Rom. Solange Rom steht, besteht die Welt“, ist vom Benediktinermönch Beda Venerabilis aus dem 8. Jahrhundert überliefert. Kaiser Vespasian ließ das ovale Amphitheater ab 72 nach Christus mit etwa 50 000 Plätzen als größte Arena der antiken Welt errichten. Das Bauwerk, mit dem der Imperator den Glanz und den Machtanspruch der flavischen Dynastie bekräftigte, war ein Geschenk an das römische Volk, das sich mit kostenlosem Essen ruhigstellen und von blutigen Gladiatorenkämpfen berauschen ließ.
Europäisches Mammutprojekt
Jetzt ist das Wahrzeichen der ewigen Stadt, dessen Ruine als Symbol für den Untergang einstiger Größe gilt, der Schauplatz für eine der teuersten in Europa entstandenen Serien: 150 Millionen Dollar kosten die zehn Folgen von „Those About to Die“, die Roland
Emmerich in den berühmten römischen Cinecittà Studios (Drehort u. a. von „Cleopatra“) gedreht hat und die in diesem Sommer bei Prime Video zu sehen sein werden. Die erste Serie des deutschen Hollywood-Regisseurs („Independence Day“), an der auch Produzent Oliver Berben („Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) und Co-Regisseur Marco Kreuzpainter („Der Fall Collini“) beteiligt sind, basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch von Daniel P. Mannix, das auch Ridley Scott zu „Gladiator“inspiriert hatte.
Macht und Massenspektakel
„Ich war schon immer von der Geschichte des Römischen Reiches fasziniert“, sagt Emmerich (68), der in der Story von Drehbuchautor Robert Rodat („Der Soldat James Ryan“) über Machtkämpfe, Korruption und Massenspektakel Parallelen zur Gegenwart sieht: „Die Verflechtung von Politik und Sport hat sich seit 2000 Jahren kaum verändert.“An der Seite von Oscar-Gewinner Anthony Hopkins als Vespasian kommt ein deutscher Star international groß raus: Schauspieler, Sänger und Kampfsportler Emilio Sakraya, der Anfang 2024 mit „60 Minuten“einen Netflix-Hit landete.