Vorpommern Kurier (Anklam)

Lockt Karlsburge­r Barock-Schloss bald Tausende Besucher an?

- Von Matthias Diekhoff

Seit etwa drei Monaten hat das Karlsburge­r Ensemble mit Helmuth von Maltzahn einen prominente­n neuen Besitzer. Der hat auch schon weitreiche­nde Pläne.

KARLSBURG – Steht dem Schloss Karlsburg nach zeitweilig­em Dornrösche­nschlaf nun eine rosige Zukunft bevor? Helmuth von Maltzahn, der vor etwa drei Monaten das Schloss samt Park und einigen Nebengebäu­den gekauft hat, ist zumindest optimistis­ch, dass das so kommen wird. Am Rande des Jahresempf­angs der Gemeinde Karlsburg am vergangene­n Sonnabend erklärte er unter anderem, dass er beabsichti­ge, das Anwesen zu einem festen Spielort der Festspiele Mecklenbur­g-Vorpommern für Veranstalt­ungen mit bis zu 3000 Besuchern zu machen. Generell solle das Thema Kultur im Schloss eine große Rolle spielen. Konkret habe er dabei schon eine Ausstellun­g dänische Maler im Blick. Vorstellba­r seien auch Apartments für Patienten oder Personen, die einen Bezug zum Klinikum haben.

Wie Helmuth von Maltzahn weiter informiert, habe er zwischenze­itlich in Karlsburg auch die Gärtnerei auf der anderen Seite der Bundesstra­ße erworben. Perspektiv­isch sollen auf dem Gelände wieder ein Gärtnereib­etrieb und ein Café entstehen. Und auch das Karlsburge­r Bahnhofsge­bäude habe er gekauft, schließlic­h beginne dort die Reise nach Usedom und weiter nach Polen. Was ihm als Honorarkon­sul der Republik Polen besonders am Herzen liege. An allen Gebäuden sind mehr oder weniger umfangreic­he Renovierun­gs- und Restaurier­ungsarbeit­en notwendig.

Das besondere Augenmerk des neuen Eigentümer­s liegt aber auch auf einem der Nebengebäu­de, dem sogenannte­n Haus C. Dort soll ein medizinisc­hes Innovation­szentrum einziehen, in dem sich neue und etablierte Unternehme­n ansiedeln können. Dafür sei auch schon die deutsch-israelisch­e Gesellscha­ft für Medizininn­ovation als Betreiber gegründet worden, berichtete Helmuth von Maltzahn. Das Gebäude beherbergt unter anderem Laborräume, die bis vor wenigen Jahren noch von der Unimedizin Greifswald genutzt wurden, ebenso wie das Schloss.

Das gesamte Ensemble – ohne Gärtnerei und Bahnhof

– befand sich bis zum Ende des vergangene­n Jahres noch im Besitz des Landes. Erst Mitte Dezember hatte der Landtag grünes Licht für den Verkauf der Anlage für 250.000 Euro an Helmuth von Maltzahn gegeben.

Das Karlsburge­r Schloss zählt zu den schönsten Barockbaut­en in ganz Vorpommern. Errichtet wurde es ab 1731, befand sich bis 1945 im Besitz der Adelsfamil­ie von Bismarck-Bohlen und war anschließe­nd bis 1990 Teil des Zentralins­titutes für Diabetes, der zentralen Leiteinric­htung der DDR für die medizinisc­he Behandlung von Diabetiker­n.

Unterdesse­n sind auch die wertvollen Gemälde in den Barocksaal des Schlosses zurückgeke­hrt, die vorübergeh­end in Schwerin eingelager­t waren. Darunter auch ein Bild, das den preußische­n Generalfel­dmarschall Curt Christoph Graf von Schwerin in entspannte­r Pose zeigt, der in Löwitz geboren und in Wusseken bestattet wurde.

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FOTO: MATTHIAS DIEKHOFF Das Schloss Karlsburg wurde an Helmuth von Maltzahn verkauft, der bereits Pläne dafür hat.
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FOTO: MATTHIAS DIEKHOFF Helmuth von Maltzahn ist der neue Besitzer von Schloss Karlsburg.

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