Lockt Karlsburger Barock-Schloss bald Tausende Besucher an?
Seit etwa drei Monaten hat das Karlsburger Ensemble mit Helmuth von Maltzahn einen prominenten neuen Besitzer. Der hat auch schon weitreichende Pläne.
KARLSBURG – Steht dem Schloss Karlsburg nach zeitweiligem Dornröschenschlaf nun eine rosige Zukunft bevor? Helmuth von Maltzahn, der vor etwa drei Monaten das Schloss samt Park und einigen Nebengebäuden gekauft hat, ist zumindest optimistisch, dass das so kommen wird. Am Rande des Jahresempfangs der Gemeinde Karlsburg am vergangenen Sonnabend erklärte er unter anderem, dass er beabsichtige, das Anwesen zu einem festen Spielort der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern für Veranstaltungen mit bis zu 3000 Besuchern zu machen. Generell solle das Thema Kultur im Schloss eine große Rolle spielen. Konkret habe er dabei schon eine Ausstellung dänische Maler im Blick. Vorstellbar seien auch Apartments für Patienten oder Personen, die einen Bezug zum Klinikum haben.
Wie Helmuth von Maltzahn weiter informiert, habe er zwischenzeitlich in Karlsburg auch die Gärtnerei auf der anderen Seite der Bundesstraße erworben. Perspektivisch sollen auf dem Gelände wieder ein Gärtnereibetrieb und ein Café entstehen. Und auch das Karlsburger Bahnhofsgebäude habe er gekauft, schließlich beginne dort die Reise nach Usedom und weiter nach Polen. Was ihm als Honorarkonsul der Republik Polen besonders am Herzen liege. An allen Gebäuden sind mehr oder weniger umfangreiche Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten notwendig.
Das besondere Augenmerk des neuen Eigentümers liegt aber auch auf einem der Nebengebäude, dem sogenannten Haus C. Dort soll ein medizinisches Innovationszentrum einziehen, in dem sich neue und etablierte Unternehmen ansiedeln können. Dafür sei auch schon die deutsch-israelische Gesellschaft für Medizininnovation als Betreiber gegründet worden, berichtete Helmuth von Maltzahn. Das Gebäude beherbergt unter anderem Laborräume, die bis vor wenigen Jahren noch von der Unimedizin Greifswald genutzt wurden, ebenso wie das Schloss.
Das gesamte Ensemble – ohne Gärtnerei und Bahnhof
– befand sich bis zum Ende des vergangenen Jahres noch im Besitz des Landes. Erst Mitte Dezember hatte der Landtag grünes Licht für den Verkauf der Anlage für 250.000 Euro an Helmuth von Maltzahn gegeben.
Das Karlsburger Schloss zählt zu den schönsten Barockbauten in ganz Vorpommern. Errichtet wurde es ab 1731, befand sich bis 1945 im Besitz der Adelsfamilie von Bismarck-Bohlen und war anschließend bis 1990 Teil des Zentralinstitutes für Diabetes, der zentralen Leiteinrichtung der DDR für die medizinische Behandlung von Diabetikern.
Unterdessen sind auch die wertvollen Gemälde in den Barocksaal des Schlosses zurückgekehrt, die vorübergehend in Schwerin eingelagert waren. Darunter auch ein Bild, das den preußischen Generalfeldmarschall Curt Christoph Graf von Schwerin in entspannter Pose zeigt, der in Löwitz geboren und in Wusseken bestattet wurde.