Vorpommern Kurier (Anklam)

Vorpommern-Heimkehrer kandidiert für das Bürgermeis­teramt in Bugewitz

- Von Mareike Klinkenber­g

Michael Luplow verließ Vorpommern für die Großstadt. Nach über 20 Jahren ist er zurückgeke­hrt und will als Bürgermeis­ter an der Zukunft seines neuen Heimatorte­s mitwirken.

BUGEWITZ – Dass er sich für seinen neuen Lebensmitt­elpunkt engagieren will und das Leben in seinem Heimatort aktiv mitgestalt­en wird, das stand für Michael Luplow schon lange fest. Erst im letzten Frühjahr 2023 hat der 43Jährige gemeinsam mit Hündin Leni sein neu gebautes Häuschen im Schwedenst­il an der Bugewitzer Dorfstraße bezogen. Ein Neuanfang für den gelernten Werbekaufm­ann, der in den letzten mehr als 20 Jahren in Berlin gelebt und gearbeitet hat.

Aber auch eine Art Heimkehr, denn ursprüngli­ch stammt Michael Luplow aus Vorpommern, ist in Anklam geboren, aufgewachs­en und hat dort 1999 sein Abitur gemacht. Auch seine Eltern leben bis heute in der Hansestadt. Wie so viele seiner Altersgeno­ssen tauschte er seinerzeit die vermeintli­che Enge der Kleinstadt in Berlin gegen die große weite Welt. Bei seiner Rückkehr nun präsentier­te sich ihm Vorpommern viel offener und bunter, als er es in seinen Erinnerung­en hatte und bot viel mehr als wunderbare Weiten und Natur. Insbesonde­re in seinem Lebensmitt­elpunkt Bugewitz begegnete man dem „Zugezogene­n“in den letzten zwölf Monaten zumeist sehr warmherzig und interessie­rt, erzählt Michael Luplow, der sich selbst als offen, extroverti­ert und neugierig bezeichnet. Er kam mit allen Leuten sofort ins Gespräch, mischte beim örtlichen Kulturvere­in, beim Appelbom-Verein und in der Tourismusg­ruppe mit. Eigentlich ist es da nur eine logische Schlussfol­gerung, auch in der Gemeindeve­rtretung mitzuwirke­n. Die Wählergrup­pe

Gemeinde Bugewitz (WGB) fand, der engagierte Neuzugange würde sich auch gut als Bürgermeis­terkandida­t machen und so stellt sich Luplow nun bei den anstehende­n Kommunalwa­hlen am 9. Juni als potenziell­es Gemeindeob­erhaupt zur Wahl.

Er ist der einzige Kandidat und weiß sich damit durchaus vor einer nicht zu unterschät­zenden Aufgabe. Das verantwort­ungsvolle Ehrenamt, das in den letzten knapp 25 Jahren von der kürzlich verstorben­en Ruth

Schiller gemanagt wurde, würde sein Leben noch einmal verändern. Doch Michael Luplow, der von Bugewitz aus als Abteilungs­leiter für ein Softwareun­ternehmen arbeitet, ist sich der Herausford­erung bewusst und will mit Fingerspit­zengefühl an die Sache herangehen. Er fühle eine Aufbruchst­immung in der Gemeinde, berichtet er. Die Menschen vernetzen sich beispielsw­eise in einer dorfeigene­n Chatgruppe, sie unterstütz­en einander wieder mehr. Gern will er der Vermittler unter den knapp 320 Einwohnern der Gemeinde sein, zu der neben Bugewitz auch die Ortsteile Kalkstein, Kamp und Rosenhagen gehören, der Mediator, derjenige, der für offene Diskussion­en und transparen­te Kommunikat­ion einsteht. „Ich bin nicht der Neue, der die Welt rettet und allen zeigt, wie es besser geht“, will sich Michael Luplow richtig verstanden wissen. Er sieht die Dinge pragmatisc­h. „Da kommt keiner und serviert uns die Gelder und die Lösungen auf dem Tablett“, macht er deutlich und setzt auf die Impulse, die auch aus der Gemeinscha­ft heraus kommen müssen.

Ganz konkrete Baustellen für die künftige Gemeindeve­rtretung und den dazugehöri­gen Bürgermeis­ter sieht er beim Hochwasser­schutz, Brand- und Katastroph­enschutz, bei der Tourismuse­ntwicklung und der Sanierung des gemeindeei­genen Neubaubloc­ks. Darüber hinaus soll der Fokus aber auch auf die Lebensqual­ität gelenkt werden, zum einen für die ältere Generation, die möglichst lange in ihren angestammt­en Häusern und Wohnungen leben sollten. Aber Michael Luplow sieht die öffentlich­e Hand auch in der Pf licht, Möglichkei­ten zu schaffen, damit sich junge Leute niederlass­en und der Gemeinde eine Zukunft geben. So wie ihm selbst. Denn dass Bugewitz sein neuer Lebensmitt­elpunkt

geworden ist, an dem er nun sogar kommunalpo­litische Verantwort­ung übernehmen will, hatte unter anderem auch damit zu tun, dass es hier zufällig ein verfügbare­s Baugrundst­ück gab. Aber im Nachhinein sieht häufig ja vieles wie Zufall aus und ist am Ende doch für denjenigen bestimmt.

Kandidaten für die Gemeindeve­rtretung Wählergrup­pe „Am Mühlengrab­en“

1. Rico Scheff ler (1979, Angestellt­er), 2. Elfi Holtz (1955, Rentnerin), 3. Heike Weyer (1964, Pensionäri­n), 4. Norman Holtz (1978, Elektriker), 5. Manfred Schreiber (1943, Rentner), 6. Lutz Schöttler (1966, Beamter), 7. Detlev Horst (1961, Steuerbera­ter)

Wählergrup­pe Gemeinde Bugewitz (WGB)

1. Michael Luplow (1981, Werbekaufm­ann), 2. HorstPeter Neitzke (1950, Physiker), 3. Annette Küchenmeis­ter (1964, Bildende Künstlerin), 4. Frank Meyer (1956, Maurer), 5. Hans Richter (1967, Werkzeugma­cher), 6. Silke Kleinhücke­lkotten (1973, Kulturwiss­enschaftle­rin), 7. Olaf Müller (1955, Zahntechni­ker), 8. Michele Bode-Quint (1958, Krankensch­wester), 9. Lutz Friedrich (1964, gepr. Polier Hochbau),

10. Peter „Piet“Oltmanns (1961, Theaterpäd­agoge)

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FOTO: MAREIKE KLINKENBER­G Michael Luplow will Bürgermeis­ter in der Gemeinde Bugewitz werden.

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