Anklamer Trabi-Treffen bleibt ein Muss für eingefleischte Zweitaktfans
Aus ganz Deutschland sind Hunderte Trabi-Fans und Ostalgiker nach Anklam gekommen. Bis zum Samstagabend kann auf dem Flugplatz noch geschaut, gefachsimpelt und gefeiert werden.
ANKLAM – Schon in den 1990er ist Niels Bechtloff aus Sangerhausen zum TrabiTreffen nach Anklam gekommen. Damals mit einem Freund im Trabi-Cabrio. Der Autofan und hat gleich mehrere DDR-Schätzchen in seiner Garage stehen, an einigen muss er aber auch kräftig anpacken, räumt er ein.
Doch zum diesjährigen Trabi-Treffen in Anklamer hat er eine „Legende“wieder ausgegraben, an der an diesem Wochenende auf dem Anklamer Flugplatz fast alle Besucher stoppen. Unter Kennern galt der mattschwarze Pickup-Umbau eines Trabis lange als verschollen. Das war er auch, nämlich in der Garage von Niels Bechtloff, der den sogenannte „Bechtlick“1995 gemeinsam mit einem Freund zusammengebaut hatte. Vorbild war seinerzeit ein amerikanischer Pickup. Unter der Motorhaube eines alten Framos verbirgt sich der Motor eines Suzuki Swift GTI, verrät Bechtloff.
Der den schwarzen Flitzer zunächst weiterverkauft hatte, dann aber wieder zurückkaufte. Seit 2001 verstaubte er in der Garage, der Klempner hatte mit Familie, Kindern und Hausbau einiges um die Ohren, jedoch immer den Plan den „Bechtlick“wiederzubeleben und dann damit in Anklam für Aufsehen zu sorgen. „Ist doch Ehrensache“, sagt er. „Anklam ist schließlich das größte und beste Treffen von allen“.
Das findet auch „Bärle“aus Freital in Sachsen, der seit vielen Jahren kein Trabi
Treffen in Anklam auslässt. In seinem ungewöhnlichen Trabi-Umbau ist ein Gasgrill eingebaut, auf dem der Sachse auch gern mal ein paar Bratkartoffeln oder Würste zubereitet. Dafür nimmt er kurzerhand das Dach von dem knallgrünen Trabant aus dem Baujahr 1985, ersetzt es durch einen Sonnenschirm und schon kann gut geschützt gebrutzelt werden.
Der Grill-Trabi ist dabei aber weiterhin straßentauglich und dient dem frischgebackenen Familienvater als Alltagsauto, wenn Freundin Laura und Töchterchen Freya mit dem „Westauto“unterwegs sind. Natürlich sind die beiden Damen auch TrabiFans und mit beim Treffen dabei. Mama und der knapp viermonatige Nachwuchs übernachten diesmal jedoch noch im Hotel und nicht im Wohnwagen. Im nächsten Jahr kommen sie garantiert wieder.
Das Trabi-Treffen in Anklam hat noch bis zum Sonntag seine Pforten für Besucher geöffnet, wobei der Sonntag für viele der angereisten Zweitaktfans schon als Abreisetag gilt. Neben Autos, Händlermeile und Kulinarik sind unter anderem das traditionelle Konzert der Band „Right Now“am Samstagabend und das große Feuerwerk nach Sonnenuntergang noch anstehende Highlights.