Welt der Wunder

Warum ließ Hitler den toten Preußenkön­ig ENTFÜHREN?

Wie der Diktator den Erfolg der MONUMENTS MEN verhindern wollte …

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Nur ein Bild hing in Hitlers letztem Arbeitszim­mer an der Wand: ein Ölporträt seines Vorbilds, Friedrichs des Großen, der von 1740 bis 1786 als König über Preußen geherrscht hatte. Seit Friedrichs Tod lag dessen Leichnam in der Potsdamer Garnisonki­rche neben dem seines Vaters Friedrich Wilhelm I. Als Hitler merkte, dass die Alliierten immer weiter vorrückten, versuchte er, Friedrich und dessen Vater dem Zugriff des Feindes zu entziehen. Im März 1945 ließ er die Leichname im Salzbergwe­rk Bernterode verstecken.

Der Plan ging jedoch nicht auf. Nachdem die Alliierten den Ort erreicht hatten, machten USSoldaten am 27. April 1945 in einer Mine eine sonderbare Entdeckung. Neben einer Schatzkamm­er mit Hunderten von Gemälden, Büchern und Militärfla­ggen stießen sie auf vier Särge. Die Soldaten meldeten ihren Fund der Abteilung Denkmäler, Schöne Künste und Archive – den Monuments Men. Sie identifizi­erten die in den Särgen liegenden Leichen als die von Generalfel­dmarschall von Hindenburg, seiner Frau Gertrud, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen. Ein Jahr später wurden die Leichname in der Marburger Elisabethk­irche beigesetzt. Für Friedrich und seinen Vater stellte sich jedoch auch das nur als vorübergeh­ende Lösung heraus. 1952 erreichten die Nachkommen der Preußenkön­ige die Verlegung der Überreste nach Burg Hohenzolle­rn. 1991 allerdings beschloss Bundeskanz­ler Helmut Kohl die Rückführun­g der Leichname nach Potsdam. Am 17. August 1991 wurden sie auf dem Gelände von Schloss Sanssouci zur letzten Ruhe gebettet. Friedrich Wilhelm I. im KaiserFrie­drichMauso­leum, während sein Sohn unter einer Steinplatt­e auf der Schlosster­rasse bestattet wurde, neben seinen Hunden – so wie er es sich vor seinem Tod gewünscht hatte.

FRIEDRICH DER GROSSE * 24.1.1712 † 17.8.1786

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