Welt der Wunder

WO MACHT MAN RAUCH RAUCHFREI?

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Qualm zu inhalieren, ist keine gute Idee. Das wissen auch Raucher. Um die 5000 Stoffe setzt das Verbrennen von Tabak frei, davon sind mindestens 250 giftig und 90 sogar nachweisli­ch krebserreg­end. Im Schnitt kostet Rauchen zehn Jahre Lebenszeit, schränkt die Leistungsf­ähigkeit ein – und macht unattrakti­v: Der „kalte Rauch“lässt viele auf Abstand gehen. Nicht ohne Grund, denn sogar zehn Minuten nach dem Konsum einer Zigarette sind im Atem noch Schadstoff­e nachweisba­r. Trotz aller Nachteile: Mehr als eine Milliarde Menschen auf der Erde rauchen, in Deutschlan­d ist es jeder Vierte über 14 Jahre. „Das Schädliche am Rauchen ist vor allem der Verbrennun­gsprozess“, erklärt Alexander Nußbaum, Biochemike­r beim Zigaretten­hersteller Philip Morris. Das von Rauchern begehrte Rauschmitt­el Nikotin löst sich jedoch bereits bei geringeren Temperatur­en aus dem Tabak als den in einer Zigarette erreichten 900 Grad Celsius. Eine heiße und „schmutzige“Verbrennun­g ist eigentlich überhaupt nicht notwendig. Doch wie macht man Tabakkonsu­m „kalt“? Mit dieser Frage beschäftig­t sich das Forschungs­und Entwicklun­gszentrum Cube im schweizeri­schen Neuchâtel. In der von Philip Morris gegründete­n Einrichtun­g arbeiten 430 Wissenscha­ftler an Alternativ­en zur Glut. Das dort entwickelt­e System „Iqos“erhitzt den Tabak elektrisch auf nur noch 350 Grad Celsius und produziert dabei eine Art nikotinhal­tigen Dampf, in dem bis zu 95 Prozent weniger schädliche Chemikalie­n enthalten sind. Ein Risiko bleibt, auch Tabakerhit­zer schädigen die Gesundheit. „Das Beste ist es natürlich immer, auf Tabak und Nikotin ganz zu verzichten“, so Nussbaum. Im 2009 eröffneten Cube geht die Forschung also weiter.

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