1 Welches geheime Wissen sicherte die Macht der Pharaonen?
Ägypten im Tal der Könige, 3. Jahrhundert n.Chr.
Die Sonne ist längst untergegangen, nur die Fackeln des Sonnengottes Re erleuchten noch die Tempelanlage. Plötzlich zerreißt ein Donner die Stille. Urheber ist Agathodaimon, der Alchemist des Pharaos, der an diesem Tag eine neue Formel aus Rubinschwefel und Natron testet. Was er nicht ahnen kann: Es ist die Geburtsstunde eines von den Pharaonen eifersüchtig gehüteten Geheimnisses. Denn nach allem, was wir heute wissen, hat Agathodaimon an diesem Tag die erste Bombe der Menschheit gebaut – und damit die Regeln der globalen Machtpolitik für immer verändert.
Die Geschichte Ägyptens ist von einer seltsamen Ungereimtheit geprägt: Lange schafft es das Reich, seine Grenzen gegen äußere Feinde zu verteidigen – anscheinend, ohne Krieg führen zu müssen. Manche Forscher glauben, dass diese vermeintliche Ungereimtheit auf ein geheimes Waffenarsenal zurückgeht. Die Ägypter, so die Theorie, verfügten über fortgeschrittenes Chemie-Wissen – und das zu einer Zeit, in der man im Rest der Welt praktisch nicht zwischen einer chemischen Reaktion und Zauberei unterscheidet. Kann es also sein, dass die Feinde Ägyptens keine Angriffe wagten, weil das alchemistische Waffenarsenal der Pharaonen zu unberechenbar war? Auch wenn die Forschung zu dieser Frage noch keine abschließende Antwort hat, lassen sich doch erstaunliche Indizien finden: Tatsächlich stellten ägyptische Alchemisten damals bereits systematisch nicht nachweisbare, geschmacklose Gifte, Urformen von „Antibiotika“(z.B. aus Honig, Harz und Blei) und auf Schimmelpilzen basierende biologische Waffen her. Und Bomben? Ausgrabungen zeigen tatsächlich, dass Wissenschaftler wie Agathodaimon offenbar in der Lage waren, aus Salpetersäure Sauerstoff zu destillieren. Ein Vorgang, der auch in der Neuzeit Grundlage für die Entwicklung von Sprengstoff war. Zudem geht nachweislich auch die Nutzung spezieller Toxine (z. B. Strychnin) auf ägyptische Alchemisten zurück. Und auch ein anderes, lange ungelüftetes Geheimnis spricht für die führende Rolle der Alchemisten im Kosmos der ägyptischen Sicherheitspolitik: Die Labore der antiken Chemiker befanden sich direkt an den Wänden ihrer heiligsten Tempelanlagen – Orte, die Normalsterbliche nicht betreten durften und die immer fest verschlossen waren. Heute kennen wir womöglich den Grund dafür: In diesen Räumen hüteten die Pharaonen Waffen, mit denen sie über Jahrhunderte ihre Macht sicherten ...