Welt der Wunder

3 Liegt der Schatz der Nibelungen im Rhein?

Neupotz, ca. 277 n. Chr.

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Im dritten und vierten Jahrhunder­t n.Chr. versinkt das Gebiet, das wir heute als Deutschlan­d kennen, im Chaos der Stammeskri­ege. Bis dahin steht das von germanisch­en Stämmen besiedelte Land unter dem Einfluss Roms. Doch die Macht des Kaiserreic­hes sinkt – und gleichzeit­ig steigt die Gewalt, die von den Germanen ausgeht. Immer weniger Legionäre bewachen die Grenzen, Anarchie bricht aus. Es ist eine Epoche, in der zahlreiche Legenden geschaffen werden, die weit über das Mittelalte­r hinaus erzählt werden. Vieles davon wird umgeformt, abgewandel­t, zusammenge­fasst. So entsteht die Sage der Nibelungen. Wichtiger Bestandtei­l dieser Sage: der Schatz der Nibelungen.

Es heißt, dass mehr als 144 Ochsenkarr­en voller Gold und Edelsteine von Hagen von Tronje in den Rhein geworfen wurden. Was auf den ersten Blick wie ein Märchen wirkt, könnte tatsächlic­h einen wahren Kern haben. Es ist zwar unwahrsche­inlich, dass ein derart wertvoller Schatz absichtlic­h im Rhein versenkt wurde – und dann auch noch von einer fiktiven Sagenfigur. Heute weiß man jedoch, dass die Germanen auf Raubzüge gingen und ihre Boote dabei nicht selten von Römern versenkt wurden. 1967 werden bei Baggerarbe­iten in Neupotz mehr als 1000 Metallgege­nstände aus dem Jahr 277 n. Chr. gefunden. Es ist der größte je entdeckte Germanensc­hatz – und vielleicht der Ursprung des sagenumwob­enen Nibelungen­goldes?

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