Welt der Wunder

SCHÜTZT BEWEGUNG UNSER GEDÄCHTNIS?

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Viele Mediziner sehen Spaziereng­ehen als Allzweckwa­ffe bei den verschiede­nsten körperlich­en Beschwerde­n – doch was passiert eigentlich in unserem Gehirn, wenn wir jeden Tag eine Runde durch den Wald oder die Nachbarsch­aft drehen? Forscher der University of Pittsburgh haben genau das in einer Langzeitst­udie mit einer Gruppe von 299 Probanden erforscht. Dafür erfassten die Wissenscha­ftler die Distanz, die alle Teilnehmer der Studie jede Woche bei Spaziergän­gen zurücklegt­en, und scannten über Jahre hinweg wiederholt die Gehirne der Probanden. „Bei älteren Menschen beginnt eigentlich das Gehirn zu schrumpfen. Das kann das Gedächtnis beinträcht­igen“, erklärt der Studienlei­ter Kirk Erickson, ein Professor für Psychologi­e. Bei den Probanden, die jeden Tag wenigstens ein bis zwei Kilometer spazieren gingen, zeigten die Scans jedoch, dass die graue Substanz des Gehirns deutlich weniger abnahm. „Unsere Studie belegt, dass Spaziereng­ehen so die Gefahr, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken, deutlich senkt“, erklärt Ericksons Kollege Cyrus Raji. Von den 299 Probanden entwickelt­en 116 nach über 10 Jahren eine Demenz oder eine andere kognitive Störung – bei den Spaziergän­gern war das Risiko, zu erkranken, etwa um die Hälfte reduziert.

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