SHARK ALPHA WAS LEBT DA UNTEN, WAS WEISSE HAIE FRISST?
/ 34.394°S 119.376°E
BREMER BAY, AUSTRALIEN
Vor 18 Jahren gelingt es dem Meeresbiologen Dave Riggs erstmals, einen Weißen Hai mit einem Peilsender auszustatten. Der Forscher tauft das drei Meter lange Weibchen „Shark Alpha“. „Zunächst war ihr Verhalten unauffällig“, sagt Riggs. Das ändert sich schlagartig an Heiligabend um 4 Uhr morgens. Wie aus dem Nichts wird der Hai 600 Meter in die Tiefe gerissen. Gleichzeitig zeigen die Messdaten an, dass sich die Temperatur von sieben Grad auf 25 Grad erhöht hat – eine Temperatur, die für gewöhnlich im Inneren eines Tieres gemessen wird. „Shark Alpha musste von etwas sehr Großem gefressen worden sein“, erzählt Dave Giggs. Monate später wird der Peilsender an Land gespült, gebleicht von Magensäften. Für die Forscher ist klar: Es war ein Super-Prädator, der in der Tiefe vor Australiens Küste jagt. Aber kann es sich dabei wirklich um einen Megalodon handeln? Ein Tier, das seit 2,6 Millionen Jahren ausgestorben sein soll? Sein Beutespektrum und die Dimensionen des Urzeitjägers sprächen jedenfalls dafür. Bei einer Länge von bis zu 20 Metern und einem Gebiss von drei Metern Durchmesser ist ein drei Meter langer Weißer Hai wie „Shark Alpha“eine mögliche Beute. Was gegen die Theorie spricht? Der Urzeitjäger jagte an der Wasseroberfläche. Für ein Leben in der Tiefsee hätte er sein Verhalten und seine Anatomie in kürzester Zeit komplett verändern und an die extremen Bedingungen anpassen müssen. An der Oberfläche wiederum hätte man einen Giganten längst gesichtet. Bis heute stehen Riggs und seine Kollegen daher vor einem Rätsel. Wenn der Megalodon ausgestorben ist, was hat „Shark Alpha“dann in die Tiefe gerissen? Die Antwort auf diese Frage ist eines der größten Geheimnisse unserer Weltmeere …