16 KÖRPERSIG DIE MAN NIE IGNORIEREN SOLLTE …
Wenn unserem Körper etwas fehlt, zeigt er uns das in der Regel sofort an. Das Problem: Wir haben in Zeiten moderner Hightech-Medizin verlernt, diese uralte Sprache in uns zu verstehen. wdw erklärt, wie wir uns selber besser zuhören können.
Die meisten Menschen lernen schon in ihrer Kindheit: Wenn mit dem eigenen Körper etwas nicht stimmt, geht man zu einem Arzt, erklärt die Symptome – und lässt sich fachmännisch behandeln. Und daran ist auch überhaupt nichts verkehrt. Was aber viele angesichts dieser medizinischen Rundumversorgung vergessen: Unser Körper sendet in der Regel schon warnende Signale, lange bevor wir krank werden. Könnten wir lernen, unseren Körper besser zu verstehen, würde das nicht nur helfen, in harmlosen Fällen unnötige Arztbesuche zu vermeiden, sondern auch – wenn es ernst ist – schneller oder zielgerichteter (z.B. beim Facharzt) Hilfe zu suchen. Doch das ist gar nicht so einfach, wie es klingt …
DIE SPRACHE DES KÖRPERS
„Der beste Ratgeber für eine gesunde Verhaltensweise sind die eigenen Körperrückmeldungen“, erklärt der Leiter der Heidelberger Health Service
Group, Gunter Frank. „Das Problem ist aber, dass wir diesen inneren Ratgeber regelrecht abtrainiert bekommen haben, weil wir nonstop von Expertenmeinungen umgeben sind.“Viele Menschen verstehen Medizin heute als etwas Abstraktes, eine komplexe Wissenschaft, die nur von hochspezialisierten Fachleuten betrieben werden könne. Dabei geht es mit Blick auf unsere Gesundheit vor allem darum, „die eigenen Körpersignale richtig zu deuten“, sagt Frank. Und das kann jeder Mensch. Denn im Grunde ist es mit den Körpersignalen ähnlich wie mit einer Sprache, die man sehr lange nicht gesprochen hat: Mit ein bisschen Übung kommt sie schnell wieder… Diese Sprache des Körpers ist uralt – und sie erscheint dem modernen Menschen entsprechend fremd. Betrachtet man sie aber genauer, wird schnell klar, dass sie keinesfalls eine Fremdsprache ist. Jedes Symptom ist auch ein spezifisches Signal des Körpers, dass etwas nicht stimmt bzw. etwas unsere Aufmerksamkeit braucht. Scheinbar instinktiv verstehen wir etwa das Körpersignal der Gänsehaut, wenn es kalt ist, als Hinweis, dass wir uns wärmer anziehen müssen. Ein Husten bedeutet uns, dass wir etwas in der Lunge haben, das zwar harmlos ist, dort aber nicht hingehört. Es kann aber auch bedeuten, dass man an einer gefährlichen allergische Reaktion auf ein Medikament leidet.
Und hier liegt das eigentliche Problem mit den Körpersignalen. Denn so schnell und zuverlässig der Körper uns auch warnt – seine Signale sind oft mehrdeutig. Forscher raten deswegen, sich bewusst mit dem spezifischen Dialekt der eigenen Körpersprache auseinanderzusetzen – und sich eine Art Vokabelheft für zukünftige Gespräche anzulegen. wdw erklärt auf den folgenden Seiten 16 wichtige Botschaften des Körpers, die man nicht ignorieren sollte …