SERIENKILLER?
Und dann hört Råstam ihn etwas sagen, das ihm die Sprache verschlägt: „Und was ist, wenn ich das alles nicht getan habe?“Bevor der Reporter nachfragen kann, was Quick genau damit meint, liefert dieser ihm die Antwort selbst: „Ich habe keinen der Morde begangen, für die ich verurteilt wurde, und auch keinen der anderen, die ich gestanden habe.“Auch wenn Råstam die volle Tragweite dieser Aussage nicht gleich klar wird, so weiß er eines doch sofort: Der Fall von Thomas Quick ist noch lange nicht abgeschlossen – im Gegenteil: Er wird ihn komplett neu aufrollen müssen …
KRIMINELLE VERGANGENHEIT DAS URTEIL
Die Geschichte des Thomas Quick beginnt Anfang der 90er-Jahre, zu einer Zeit, als er noch Sture Bergwall heißt. Nach einem missglückten Banküberfall wird der damals 40-Jährige festgenommen. Da Bergwall bereits in der Vergangenheit durch eine Reihe von Sexualdelikten auffällig geworden ist, die er unter Drogeneinfluss begangen hat, weist man ihn in die psychiatrische Anstalt von Säter ein. Im Rahmen seiner Therapie beginnt er starke Psychopharmaka einzunehmen, die ihn schnell süchtig werden lassen und seinen Geist vernebeln. Als er daraufhin beim Zeitunglesen in der Anstaltsbibliothek auf mehrere ungeklärte Mordfälle stößt, beginnt in seinem Kopf eine Idee zu reifen, die schließlich im Gespräch mit seiner Pflegerin aus ihm herausbricht: „Was, wenn ich etwas Schlimmes gemacht hätte?“Kurz darauf gibt Bergwall, der sich ab da nach dem Geburtsnamen seiner Mutter Thomas Quick nennt, zu Protokoll, dass er den Schüler Charles Zelmanovits ermordet haben will. Der Fall des 15-jährigen Jungen, der 1976 nach einer Party spurlos verschwand, hatte der Polizei jahrelang Rätsel aufgegeben und war bereits in Vergessenheit geraten, ehe wenige Wochen