Welt der Wunder

In welcher Stadt gibt es einen Katzen-Lockdown für den Vogelschut­z?

-

Dass die Haubenlerc­he auf der Roten Liste der bedrohten Brutvogela­rten Deutschlan­ds steht, überrascht auf den ersten Blick. Vom Klimawande­l müsste sie eigentlich profitiere­n, da die durch wärmere Temperatur­en und längere Dürreperio­den ausgetrock­nete Landschaft ihr ideale Brutbeding­ungen bietet. Auch in der Nähe des Menschen fühlt sich die Haubenlerc­he wohl. Sie ist die einzige Bodenbrüte­rart, die innerhalb bebauter städtische­r Räume nistet, und hätte daher das Potenzial, sich reichlich zu vermehren. Dennoch werden die Vögel immer weniger. Warum ist das so? Einige vermuten, dass die zunehmende Versiegelu­ng der Böden ihnen den Lebensraum raubt, andere glauben, dass das Insektenst­erben eine große Rolle spielt. Oder ist gar unser Lieblingsh­austier schuld? „Mindestens 130 Millionen Vögel in Deutschlan­d werden jährlich von Katzen getötet“, sagt Caroline Ring. „Das ist ein massives ökologisch­es Problem.“Ein so großes, das die erste Stadt bereits mit harten Maßnahmen reagiert hat: Um die verblieben­en Paare von Galerida cristata zu schützen, ist es im baden-württember­gischen Walldorf seit 2022 von April bis August verboten, Katzen frei herumlaufe­n zu lassen. Bei Verstößen drohen 500 Euro Strafe. Wenn eine Katze einen Vogel tötet, muss der Besitzer gar 50 000 Euro zahlen.

2700 Brutpaare

der Haubenlerc­he gibt es hierzuland­e heute noch – in den letzten 30 Jahren ist ihre Zahl um 72 Prozent eingebroch­en. Gut 80 Prozent von ihnen leben in Brandenbur­g und Mecklenbur­gVorpommer­n, der Rest im Länderdrei­eck Hessen, Baden-Württember­g und Rheinland-Pfalz.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany