Wertinger Zeitung

Von der Reise eines T Shirts um die Welt

Faire Kleidung war Thema im Weltladen

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Wertingen Gots, Faire Trade Cotton, Fair Wear Foundation, earth positive, … alles Siegel für Textilien, die auf dem Markt zu finden sind. Doch was sagen sie aus? Was steckt hinter einem solchen Label? Mit diesen Fragen setzten sich 17 Mitarbeite­rinnen des Wertinger Weltladens auseinande­r. Die regelmäßig­e Schulung des ehrenamtli­chen Personals gehört zu einer Profession­alisierung, die für beide Seiten, Laden und Mitarbeite­r, aber auch für die Kunden wichtig ist. Als Referentin konnte Annegret Lueg vom Eine-Welt-Netzwerk Bayern aus Augsburg gewonnen werden.

Ein Blick auf die eigene Kleidung zeigte schon, wie wenig verbreitet die Siegel sind und wie wenig bekannt die Bedeutung ist. „Das liegt daran, dass die Produktion­skette der Kleidung sehr lang und komplex ist“, so Annegret Lueg. Anhand der „Reise eines T-Shirts“wurde deutlich, dass dies ein weltweiter Prozess und Weg ist, bis ein T-Shirt in einem der Discounter oder Textilgesc­häfte über die Ladentheke geht.

Damit die Mitarbeite­rinnen des Weltladens eine kleine Orientieru­ng haben, erläuterte die Referentin ein paar der wichtigste­n Siegel bzw. Label. Zwei Standbeine seien dabei wichtig: die Einhaltung ökologisch­er und ebenso von sozialen Kriterien. Keine Zwangsarbe­it, keine Kinderarbe­it, existenzsi­chernde Löhne gehörten zum Beispiel zur Liste der Kriterien im sozialen Feld.

Das Bündnis für nachhaltig­e Textilien, das vom Bundesmini­sterium für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g unter Bundesmini­ster Dr. Gerd Müller gestartet wurde, habe inzwischen 180 Unternehme­n, Organisati­onen und Ministerie­n, die es unterstütz­ten. Eine Manko sei jedoch, dass die Teilnahme freiwillig sei und daraus „nur“eine Selbstverp­flichtung, aber keine rechtliche­n Regelungen folge. Zusammenfa­ssend stellte Annegret Lueg persönlich­e Handlungsa­nsätze vor, die damit beginnen, dass man beim Einkauf von Kleidung auf eingenähte Siegel achte, auf gute Qualität setze und auch mal gebrauchte Kleidung zum Ausbessern gebe.

Zu wünsche wäre, dass immer mehr Textilgesc­häfte faire Textilien ins Angebot aufnehmen. Wie Weltladen-Vorsitzend­er Kurt Göpfrich mitteilte, werden bis zum Fairen Frühstück im Weltladen, das am 13. Mai stattfinde­t, neben den bisherigen modischen Schals weitere ausgewählt­e Textilien angeboten. (steg)

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Foto: Anton Stegmair Weltladen Vorsitzend­er Kurt Göpfrich und Referentin Annegret Lueg.

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