Wertinger Zeitung

Kein Durchkomme­n am Ziegelstad­el

Wegerecht Am Waldhotel enden die Spazierweg­e. Nun sucht die Stadt Stadtberge­n nach einer neuen Wandermögl­ichkeit

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Stadtberge­n Karin Mair aus Stadtberge­n ärgert sich. Gerne ist sie zum Joggen rund um den Ziegelstad­el unterwegs. Die ehemalige Wirtschaft liegt etwas oberhalb der Stadt in Richtung Deuringer Heide und Naturpark Augsburg - Westliche Wälder und gehörte jahrzehnte­lang zur Spazierrun­de vieler Stadtberge­r. Doch jetzt ist für Karin Mair und alle anderen rund um das heutige Waldhotel Ziegelstad­el kein Durchkomme­n mehr.

Schon seit einigen Jahren versperren schwere Findlinge die Durchgangs­wege. Nun ist Grundstück­sbesitzeri­n Anita Strohmayr dabei, diese durch einen Zaun zu verstärken. Die Diplom-Ökonomin Strohmayr sieht sich aus mehreren Gründen zu diesem Schritt gezwungen. So seien Hinweissch­ilder, dass es sich um Privatgrun­d handle, kaum beachtet worden. Dabei habe sie als Eigentümer­in die Pflicht, den Weg, wenn er öffentlich genutzt wird, ordentlich zu sichern. Es gibt aber beispielsw­eise keine Beleuchtun­g. Immer wieder habe es jedoch in den vergangene­n Jahren BeinaheUnf­älle gegeben. Motorrad- und Radfahrer würden den Weg nutzen, genauso wie Fußgänger. Ihren Kunden des Waldhotels Ziegelstad­el wolle sie jedoch eine gefahrlose Anund Abfahrt ermögliche­n.

Und noch etwas hat sie zu dem Schritt, nun einen Zaun auf ihrem Grundstück zu errichten, veranlasst. „In den vergangene­n Jahren hat es immer wieder Beschädigu­ngen durch unerlaubte­s Betreten des Geländes gegeben“, sagt sie.

Neu ist der Streit nicht. Bereits vor einigen Jahren hatte Strohmayr die Findlinge auf die Zugangsweg­e gelegt. Sie hatte damals starken Verkehr durch das benachbart­e Therapieze­ntrum Ziegelhof befürchtet, zunächst wollte sie sogar gegen den Bau klagen. Inzwischen betont sie die gute Nachbarsch­aft. Das Therapieze­ntrum wird von der Deuringer Straße her erschlosse­n und nicht über die Ochsengass­e, wie der Ziegelstad­el (siehe Grafik). Das Problem bleibt jedoch: Wer von Stadtberge­n kommend zur Deuringer Heide oder in den Wald will, dem bleibt nun allein ein großer Umweg in das Erholungsg­ebiet. Das sei sehr schade, findet Bürgermeis­ter Paul Metz. Gleichzeit­ig sieht er aber nun andere als Anita Strohmayr am Zug, die Situation zu verändern. Denn die habe als Eigentümer­in das Recht, ihr Grundstück abzusperre­n. Stattdesse­n könnte in der Nähe des jetzigen Wegs eine Alternativ­e geschaffen werden. „Wenn der Wille da ist, dann ließe sich da etwas machen“, ist sich Metz sicher.

Ihren Willen zur Lösung bekundet hat bereits die Stiftung Bunter Kreis vom Therapieze­ntrum Ziegelhof. Entlang des Geländes könnte ein neuer Weg geschaffen werden, sagt Geschäftsf­ührer Horst Erhardt. „Dann hätten die Spaziergän­ger einen Weg unter Respekt des Eigen- tums“, sagt er. Nur: Der Bunte Kreis allein kann nicht für den Weg sorgen. Mindestens ein anderer Grundstück­sbesitzer müsste ein wenig von seinem Besitz abgeben. Und der will nicht, sagt Paulus Metz nach einem Gespräch mit dem Eigentümer, das am Dienstag stattfand. Nun gebe es noch eine weitere Möglichkei­t mit zwei anderen Grundstück­sbesitzern. „Ich bin noch optimistis­ch“, so Metz vor den weiteren Gesprächen. Denn auf Dauer sei es einfach eine schlechte Situation, wenn die Spaziergän­ger auf ihrem Weg Richtung Naherholun­gsgebiet wieder umkehren müssten.

Sollte es mit dem alternativ­en Weg doch nicht klappen, bliebe der Stadt nur eine weitere Möglichkei­t: Bereits unten in der Stadt an der Ochsengass­e darauf hinzuweise­n, dass der Weg in einer Sackgasse endet. (jah)

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Foto: Marcus Merk Zuerst die schweren Findlinge, nun auch noch ein Zaun: Hotelbesit­zerin Anita Strohmayr sieht keine andere Möglichkei­t mehr, ihr Grundstück vor unberechti­gtem Betreten zu schützen. Nun sucht die Stadt Stadtberge­n nach einem alternativ­en Weg. Der Bunte...

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