Führten Windböen zum tödlichen Unfall?
Polizeireport Ein Ehepaar starb am Mittwoch nach dem Zusammenstoß mit einem Lkw auf der neuen B16
Nach dem tödlichen Unfall auf der neuen Bundesstraße 16 bei Steinheim gibt es Spekulationen über die Ursache. Leser haben sich mit dem Hinweis an unsere Zeitung gewandt, dass starke Windböen am Mittwochnachmittag zu dem Zusammenstoß eines Renault Twingo mit einem Lkw geführt haben könnten. Dabei kam ein Ehepaar aus dem südlichen Donau-Ries-Kreis ums Leben.
Der Unfall war gegen 16.25 Uhr passiert. Der 78-jährige Fahrer des Autos war auf der B16 in Richtung Höchstädt unterwegs gewesen. Mit ihm im Wagen saß seine 81-jährige Ehefrau. Kurz vor der Unterführung der Kreisstraße DLG 25 (Steinheim–Deisenhofen) kam der Mann laut Polizeibericht aus ungeklärter Ursache plötzlich nach links auf die Gegenfahrbahn und stieß dort frontal mit einem Sattelzug aus Tschechien zusammen. Der Mann und seine Frau wurden in dem Renault eingeklemmt und starben noch an der Unfallstelle. Der 38-jährige Fahrer des entgegenkommenden Sattelzugs erlitt einen Schock. Den Sachschaden gibt die Polizei mit etwa 18 000 Euro an.
Die Sprecherin der Polizeiinspektion Dillingen, Katharina von Rönn, sagt, dass es zur Unfallursache noch keine gesicherten Erkenntnisse gebe. Dies kläre ein Gutachter, und das werde noch einige Zeit dauern. Von Rönn bestätigte allerdings die Beobachtung von Zeugen, dass der 78-Jährige vor dem folgenschweren Zusammenstoß wiederholt nach links auf die Gegenfahrbahn geraten sei. Dass es auf der neuen Bundesstraße 16 Probleme bei Windböen geben könnte, schließt Klaus Huggenberger, der Leiter der Straßenmeisterei in Dillingen, aus. Er sei selbst oft auf dieser Strecke unterwegs und habe auch bei stürmischem Wetter nie Probleme beim Fahren bemerkt. Peter Hurler, Sprecher des Landratsamtes, fügt hinzu, dass die Strecken vom Kreisbauhof regelmäßig abgefahren werden und „bislang keine Schäden eingegangen sind, die behoben werden müssten.“Aufgrund der 24-Stunden-Rufbereitschaft sei zudem sichergestellt, dass im Schadensfall sowohl technisches Gerät als auch Personal jederzeit einsatzbereit sei, um beispielsweise umgestürzte Bäume zu beseitigen oder notwendige Straßensperrungen vorzunehmen.
Alle Maßnahmen waren aufgrund des Sturmtiefs „Sebastian“in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im Kreis Dillingen nicht notwendig, wie auch Peter Bohmann, Abteilung Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt, gestern bestätigt. „Uns sind keine Schäden mitgeteilt worden.“Der Experte erklärt, dass der Deutsche Wetterdienst die zuständigen Sicherheitsbeauftragten jedes Landkreises, sogar jeder Ortschaft, immer rechtzeitig bei Unwetter alarmieren würde. Entweder per Fax oder mithilfe einer Handy-App, die sich auch Bürger herunterladen können, werden allgemeine Warnungen versendet. „Wenn es konkret den Landkreis betrifft, bekommen wir auch SMS-Nachrichten. Wir haben in der Regel immer genügend Zeit, um entsprechende Maßnahmen vorzunehmen“, so Bohmann. Dieses Mal gab es keine SMS. Auch Hermann Rupp, zuständiger Förster für die Reviere Bissingen, Blindheim, Finningen, Höchstädt, Lutzingen, Mödingen, Schwenningen und Ziertheim, gibt Entwarnung: „Es sind Einzelwürfe, es war nicht so stark wie erwartet.“