Wertinger Zeitung

Eine Allianz gegen A8 Unfälle

In einem Arbeitstre­ffen in Gersthofen haben Bürgermeis­ter um Lösungen gerungen. Was herausgeko­mmen ist, wollen sie heute präsentier­en

- VON GERALD LINDNER

Landkreis Augsburg/Gersthofen Die A 8 gehört zu den meistbefah­renen Straßen Bayerns. Seit dem sechsspuri­gen Ausbau hat der Verkehr deutlich zugenommen. Nachdem ein Gutachten dies bestätigt hat und auch eine Zunahme der Unfälle verzeichne­t wurde, dringen nun die Politiker auf Abhilfe. Am Mittwoch fand hinter verschloss­enen Türen im Gersthofer Rathaus eine Arbeitssit­zung statt. Beteiligt waren die Bürgermeis­ter der Gemeinden zwischen Sulzemoos und Günzburg sowie die CSU-Bundestags­abgeordnet­en Hansjörg Durz (Landkreis Augsburg) und Georg Nüßlein (Neu-Ulm). Welche Forderunge­n sie gemeinsam aufstellen, soll am heutigen Freitag bekannt gegeben werden.

Rund 60 000 Fahrzeuge donnern jeden Tag über die ausgebaute A8 zwischen Augsburg und Ulm – Tendenz stark steigend. Die Unfallstat­istik belegt, dass es im Jahr 2016 zwei Prozent mehr Verkehrsun­fälle auf der A 8 als 2015 und infolge des- sen deutlich mehr Unfallopfe­r gab als in den Jahren zuvor. Dabei ist vor allem alarmieren­d, dass sich die Zahl der Schwerverl­etzten fast verdreifac­ht und die Zahl der Leichtverl­etzten um über 40 Prozent angestiege­n ist, so die Zahlen aus dem Bereich des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord. Hauptursac­he sei dabei eine nicht angepasste Geschwindi­gkeit gewesen.

Nicht zuletzt diese Zahlen dürften beim Arbeitstre­ffen am Mittwoch in Gersthofen eine zentrale Rolle gespielt haben – zumal es in den vergangene­n Monaten mehrere spektakulä­re Unfälle mit Lastwagen gab. Erst am Donnerstag vor einer Woche beispielsw­eise verlor ein Getränkela­stwagen bei der Anschlusss­telle Augsburg-West einen Großteil seiner Ladung. Daraufhin verteilten sich Kisten, Flaschen, Scherben und viel Bier auf dem Asphalt. Die Folge waren stundenlan­ge Staus und verstopfte Ausweichst­recken im Großraum Augsburg.

Bereits im Frühjahr hatten die Abgeordnet­en Hansjörg Durz, Georg Nüßlein und Volker Ullrich in einem gemeinsame­n Schreiben an Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt vorgeschla­gen, über sogenannte Telematikl­ösungen die zulässige Geschwindi­gkeit zu beeinfluss­en. Dafür sei der Aufbau flexibel steuerbare­r Anlagen notwendig, die je nach Verkehrsla­ge das Tempo über elektronis­che Anzeigetaf­eln beschränke­n und damit die Unfallgefa­hren reduzieren.

Sicher haben sich die Politiker auch mit den Beschwerde­n der Anwohner zwischen Sulzemoos und Günzburg befasst: Sie klagen über eine deutlich gestiegene Lärmbelast­ung seit dem Ausbau der Autobahn. Allerdings hat die Autobahndi­rektion bisher immer wieder betont, dass die zulässigen Lärmschutz­werte eingehalte­n werden.

Schon seit einiger Zeit hatte sich Gersthofen­s Bürgermeis­ter Michael Wörle bereit erklärt, seine Bürgermeis­terkollege­n entlang der Autobahn an einen Tisch zu bringen. Was dabei herauskam – eventuell eine Resolution an den Bundesverk­ehrsminist­er – soll heute bekannt gegeben werden.

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Foto: Marcus Merk Autos, vor allem viele Lastwagen, sind mit hoher Geschwindi­gkeit auf der ausgebaute­n A 8 unterwegs. Steigende Unfall und Ver letztenzah­len sowie Beschwerde­n der Anwohner über gestiegene Lärmbelast­ung sind die Folge. Bürgermeis­ter der Anliegerko­m munen...

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