In den „Paul“kommt „ein kleines Kaufhaus“
Der Umbau in dem Gebäude in der Dillinger Stadtmitte ist angelaufen. Dort entsteht auch ein Zwei-Sterne-Hotel. Die Wohnblocks in der Parkstraße kommen voran
Was den Tourismus in der Region anbelangt, gab es jüngst keine rosigen Meldungen. Das Hotel Convikt in Dillingen hatte im Juni seine Türen geschlossen. So mancher Gast suchte dort vergeblich ein Zimmer zum Übernachten. In Sachen Hotel-Dichte dürfte die Lücke in Dillingen spätestens Anfang 2019 geschlossen sein, denn in das einstige Kaufhaus Paul kommt auch ein Zwei-Sterne-Hotel.
Mitte August fiel der Startschuss für das Millionen-Projekt. Die Firma Rinkenburger Immobilien will dem einstigen Kaufhaus Paul in der Dillinger Stadtmitte wieder neues Leben einhauchen. „Der Umbau läuft“, sagt der Prokurist der Dillinger Firma, Thilo Rinkenburger. Die alte Anlieferungszone des ehemaligen Kaufhauses werde in diesen Tagen abgerissen. Zudem wird die Dachhaut des Gebäudes entfernt. Die Arbeiten laufen eher im Hintergrund. „Von der Straße aus wird man gar nicht so viel sehen“, erläutert Rinkenburger.
Das Hotel wird in Teilen des Erdgeschosses sowie des ersten und zweiten Obergeschosses unterkommen. Es handle sich um die Kette „Sleepy Sleepy“, die etwa ein halbes Dutzend Hotels in Deutschland betreibt, informiert Thilo Rinkenburger. Die Anzahl der Zimmer soll bei 50 bis 60 liegen. Das Hotel will durch ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis punkten, die Zimmer sollen mit Klimaanlage und W-Lan ausgerüstet sein, hieß es bei der Präsentation des Konzepts im Mai im Dillinger Stadtrat.
Im Erdgeschoss wird auf einer Fläche von 1100 Quadratmetern Einzelhandel stattfinden. Den Investor nannte Thilo Rinkenburger noch nicht. „Die Sache ist aber perfekt“, betont der Prokurist. Zum Sortiment sagte Rinkenburger: „Es wird wie ein kleines Kaufhaus sein.“Das einstige Kaufhaus Paul war früher der Einkaufsmagnet in der Dillinger Innenstadt.
Weitere Teile des Erdgeschosses und des ersten Obergeschosses sind für die Gastronomie vorgesehen – mit Blick auf den Bayerisch-HofPlatz. „Das ist ein neues Konzept“, sagt Thilo Rinkenburger. Im zweiten Obergeschoss sollen Büros und Praxisräume Platz finden. Und im dritten Obergeschoss und im Dachgeschoss werden viele Wohnungen entstehen. „Der Verkauf läuft“, versichert der Prokurist. Spätestens Mitte 2019, so steht es in den Kaufverträgen, sollen die Wohnungen bezogen werden können. Die Firma Rinkenburger will mit dem Projekt „Paul 2.0“aber wegen der Gewerbetreibenden schon früher fertig sein. „Ende 2018, Anfang 2019 sollte es klappen“, sagt Thilo Rinkenburger. Einen Betrag im zweistelligen Millionen-Bereich wird das Dillinger Unternehmen in den Umbau des einstigen Kaufhauses investieren. Oberbürgermeister Frank Kunz ist glücklich über das Engagement der Firma. „Das ist ein Impuls für Dillingen, den wir brauchen“, sagt der Rathauschef.
Unter Hochdruck wird in diesen Tagen auch an einem zweiten Großprojekt in Dillingen gearbeitet. Auf dem einstigen Areal der Gärtnerei Spengler an der Parkstraße baut die Firma Reitenberger aus dem Laugnaer Gemeindeteil Asbach vier Wohnblocks. 45 Wohnungen in Zentrumsnähe werden dabei entstehen. Im ersten Bauabschnitt errichtet das Bauunternehmen zwei Mehrfamilienhäuser mit 25 Wohnungen. Ein Block ist dabei für „Wohnen 60 plus“vorgesehen. Die Räume, so informierte Juniorchef Ulrich Reitenberger beim Spatenstich, sind dort barrierefrei und behindertengerecht. Im Herbst 2018 sollen die Mieter in die ersten beiden Wohnblocks einziehen können. Mitte 2019 werden die beiden anderen Wohnblocks bezugsfertig sein.
„Die Arbeiten laufen nach Plan“, sagt Reitenberger. Die Gründung der vier Wohnblocks sei aber etwas aufwendiger als zunächst geplant gewesen. Im Grund sei locker gelagerter Kies gewesen, informiert Reitenberger. „Wir haben deshalb erschütterungsfrei über 450 zusätzliche Pfähle zur Gründung eingebaut“, erläutert der Firmenchef. Von den 45 Wohnungen seien bereits mehr als 40 verkauft.