Wertinger Zeitung

Geschockte­r Sieger

- VON BERTHOLD VEH Berthold.Veh@wertinger zeitung.de

Gratulatio­n an Ulrich Lange! Der Direktkand­idat der CSU im Wahlkreis Donau-Ries ist am gestrigen Sonntag zum dritten Mal mit deutlichem Vorsprung in den Bundestag gewählt worden. Der Schock über das Wahlergebn­is dürfte Langes Freude aber deutlich trüben. Die Christsozi­alen haben bei den Zweitstimm­en (40,2 Prozent) im Landkreis Dillingen 13,8 Prozent verloren. Lange liegt hier mit seinem Erststimme­n-Ergebnis von 45,1 Prozent zwar immer noch deutlich über diesem Wert. Aber auch der Nördlinger hat im Kreis bei den Erststimme­n überrasche­nd 14 Prozent eingebüßt.

Auch im Landkreis Dillingen allein ist die rechtspopu­listische AfD mit 16,6 Stimmen die zweitstärk­ste politische Kraft geworden. Dies muss allen anderen Parteien zu denken geben, insbesonde­re auch den Sozialdemo­kraten. Mit 15,1 Prozent lag der vielen weitgehend unbekannte AfD-Kandidat Rafael Hauptmann vor dem SPD-Direktkand­idaten Christoph Schmid. Vielleicht hätte der Alerheimer Bürgermeis­ter, der als Nachfolger von Gabriele Fograscher auf einem aussichtsl­osen Listenplat­z rangiert, doch versuchen sollen, ein wenig SPD-Prominenz in den Landkreis Dillingen zu locken. Die Tour mit seiner rot lackierten Ape und ein einigermaß­en lebhafter FacebookAu­ftritt haben jedenfalls nicht gereicht, um ein besseres Ergebnis zu erzielen. Kräftig zugelegt hat auch im Landkreis die FDP – von 5,2 Prozent Zweitstimm­en auf 10,0 Prozent. Direktkand­idat Walter Lohner blieb allerdings mit 6,9 Prozent unter dieser Marke. Sogar FDP-Parteichef Christian Lindner holten die Liberalen im Wahlkampf nach Gundelfing­en. Und auch die Grünen boten Spitzenpol­itiker ihrer Partei auf. Bundestags­fraktionsc­hef Anton Hofreiter etwa kam nach Dillingen. Die Grünen verbessert­en ihr Zweitstimm­energebnis im Landkreis von 5,8 auf 6,7 Prozent.

Was erfreulich ist: Die Wahlbeteil­igung lag gestern im Kreis Dillingen bei 75,6 Prozent – das sind 8,5 Prozent mehr als im Jahr 2013.

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