Weit mehr als nur „zur Deko“
Am Wochenende haben Märkte in Dillingen und Haunsheim viel Selbstgemachtes geboten. Was ist im Trend?
Dillingen/Haunsheim Wer hätte nicht gerne ein handgemachtes TeeService oder Socken aus der Wolle des Alpakas, den man gerade gestreichelt hat? Viele Dinge, die Besucher an den Ständen beim Häfelesmarkt in Dillingen und beim Regionalmarkt in Haunsheim finden konnten, sind weit mehr als nur schön anzuschauen.
Die flauschigen Nutztiere am Stand von Jochen Krauß beim Markttreff im Kornstadel in Haunsheim waren ein Hingucker. Friedlich genossen die Alpakas die warme Sonne, während Besucher ein paar Meter neben ihnen die Produkte in den Händen hielten, die aus ihrem Fell hergestellt wurden. Ein paar Socken oder eine Mütze haben zwar ihren Preis, doch Alpaka-Wolle gilt als besonders weich und wertvoll.
Der Markt erstreckte sich bei bestem Wetter über den ganzen Hof und die zwei Etagen des Kornstadels. Dort gab es auch allerlei Lebensmittel, zum Beispiel Lammfleisch von der Metzgerei Renner in Giengen. Im Trend lag eindeutig alles, was aus Filz ist. Bei Petra Schaller aus Schneidheim gab es Taschen im edleren Stil, bei Tina Oberschmid aus Unterbechingen ging es mit gefilzten Pantoffeln eher bunter zu.
Der Häfelesmarkt in Dillingen hat sich sinngemäß dem Töpferhandwerk verschrieben. Wie üblich gab es für die Besucher dort viel Gartendeko, denn mit sehr hohen Temperaturen gebrannter Ton ist winterfest. Die gefiederten „Zaungäste“ bei der Islandpferde-Töpferei aus Heimenkirch zum Beispiel sind mit Stroh gefüllt und sollen den Garten frei von Läusen halten.
Auffallend war ein neuer Trend, wenn es um Getöpfertes im Haushalt geht. Grobe Ofenformen oder filigrane Teetassen sind in den vergangenen Jahren beliebter geworden, in Dillingen haben sich diesmal auch viele Besucher nach französischen Wasserbutterdosen erkundigt. Sie soll die Butter – außerhalb vom Kühlschrank – mithilfe von Wasser frisch halten. Auch das meiste Geschirr aus Ton ist im Übrigen spülmaschinenfest. Beliebt waren auch filigrane Kleinigkeiten wie die Miniaturvasen am Stand von Stefanie Schißler aus Donauwörth oder Teetassen in Prinzessinen-Optik von Jeanette Arndt aus Waal. Christine Hübsch aus Amerang war das zweite Mal am Markt dabei. Sie habe schon gewusst, dass sie am Samstag ihr Kleingeld zusammenhalten muss, sagte sie. „In Dillingen ist viel los, vor allem am Sonntag.“
Am Häfelesmarkt beteiligten sich auch Vereine aus Dillingen. Die Faschingsfreunde versorgten die Besucher mit Kuchen und am Sonntag machten die Pfadfinder St. Georg aus Hausen Programm, zum Beispiel auf der Slackline.