Wertinger Zeitung

Damit im Zusamtal mehr E Autos fahren können

Wertingen hat jetzt ein Planungsbü­ro mit dem Erstellen eines Konzepts beauftragt. Bald soll es mehr Ladestatio­nen geben. Bürgermeis­ter Willy Lehmeier berichtet von seinen eigenen Erwartunge­n – und Erfahrunge­n

- VON BENJAMIN REIF

Wertingen Wenn es um neue Energiekon­zepte für die Stadt Wertingen geht, wirkt auch ihr Bürgermeis­ter Willy Lehmeier im Gespräch wie elektrisie­rt. „Die Zeichen der Zeit stehen zugunsten der E-Mobilität“, sagt Lehmeier. „Da müssen wir sehen, dass wir uns zügig damit auseinande­rsetzen.“

Der erste Schritt für ein künftiges Wertingen mit zahlreiche­n Ladestatio­nen ist getan. Die Stadt beantragte

„Mit einem Plan für ein paar Ladestatio­nen ist es natürlich nicht getan.“Planer Frank Steinbache­r

beim Bund Fördermitt­el, die nun genehmigt sind. Die Firma Steinbache­r Consult arbeitet mit Auftrag der Zusamstadt daran, ein zukunftsfä­higes Konzept zu entwickeln, wie die E-Mobilität in Wertingen Einzug halten kann. Der leitende Planer Frank Steinbache­r sagte dazu unserer Zeitung: „Mit einem Plan für ein paar Ladestatio­nen ist es natürlich nicht getan.“Vielmehr gehe es um einen ganzheitli­chen Ansatz, bei dem sich beispielsw­eise zeigen müsse, wie die Interessen der Pendler und die der Firmen beziehungs­weise des Schwerlast­verkehrs unter einen Hut zu bringen sind. Soll heißen: Wo kann wie viel Energie in welches Netz eingespeis­t werden? Wo bieten sich solche Stromleitu­ngen an? Und wo könnten Aufladesta­tionen stehen, und für welche Fahrzeuge? Schließlic­h fallen auch elektrisch betriebene Fahrräder ins Gewicht, möglicherw­eise auch Busse.

Laut Lehmeier herrscht eine gewisse Aufbruchst­immung im Stadtrat. Parteiüber­greifend stoße das Thema auf großes Interesse. Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtete der Bundestags­abgeordnet­e Ulrich Lange (CSU) Ende Juli, dass für die kommende Legislatur­periode von der Union angedacht sei, bundesweit 50 000 neue Lade- stationen durch Fördermitt­el zu ermögliche­n. Wie viele davon dann in den kommenden Jahren in Wertingen platziert werden, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Doch Lehmeier drückt aufs Tempo. „Die Umsetzung der Elektromob­ilität muss schneller gehen als etwa der Hochwasser­schutz“, sagt der Bürgermeis­ter. Ein ausgearbei­tetes Konzept müsse auch für kommende Baugebiete greifen, damit die Flächen so bald wie möglich richtig verplant werden könnten. Sonst drohten teure Nachbesser­ungsarbeit­en. Will die Stadt die Fördermitt­el auch einstreich­en, muss sie bis Mitte 2019 ein Konzept für E-Mobilität vorweisen können. Doch es soll eben schneller gehen. „Wir sind zuversicht­lich, dass es mit Herrn Steinbache­r früher klappt“, sagt Lehmeier. Steinbache­r selbst gibt sich derweil noch zurückhalt­end. „Am Ende soll ein ganzheitli­ches, umsetzbare­s Konzept für die Region Wertingen stehen, das alle Interessen gleich berücksich­tigt“, sagt Frank Steinbache­r diplomatis­ch.

Lehmeier ist begeistert von den E-Autos. „Eine empfehlens­werte Erfahrung, sich einmal selbst in ein solches Auto zu setzen. Es ist beim Anlassen sofort da, und außer den Reifengerä­uschen hört man nichts“, sagt der Bürgermeis­ter. Da brauche es seiner Meinung nach eher künstliche Geräusche, die das Auto abgibt. Sonst könne es im Gegenzug für Bürger gefährlich werden, die Straße zu überqueren, wenn sie das Auto nicht kommen hörten.

Lehmeier beschäftig­t sich eingehend mit den Möglichkei­ten der neuen Antriebsmo­delle. „Darum kommt man nicht mehr herum heutzutage“, sagt er. Ein solches Konzept sei gerade auch aus Umweltschu­tzgründen wichtig, um den Schadstoff­ausstoß zu senken. Und bei der Umsetzung sammelt Lehmeier schon fleißig Ideen. Gerade erst hat er nach eigener Aussage ein „interessan­tes“Konzept in München bemerkt. Dort sollen Ladestatio­nen in Straßenleu­chten integriert werden. „Das macht ja Sinn, da eine Stromverso­rgung ohnehin sein muss“, sagt der Bürgermeis­ter. An Bereitscha­ft und einem Potenzial mangelt es laut Lehmeier nicht. Nur bisher an der Infrastruk­tur.

 ?? Symbolfoto: Peter Fastl ?? Bald soll es in Wertingen zahlreiche Ladestatio­nen für elektrisch betriebene Autos, Lastwagen und Fahrräder geben. Für ein Konzept wurde die Firma Steinbache­r Consult von der Stadt beauftragt. Bis Mitte 2019 muss dieses laut Bürgermeis­ter Lehmeier...
Symbolfoto: Peter Fastl Bald soll es in Wertingen zahlreiche Ladestatio­nen für elektrisch betriebene Autos, Lastwagen und Fahrräder geben. Für ein Konzept wurde die Firma Steinbache­r Consult von der Stadt beauftragt. Bis Mitte 2019 muss dieses laut Bürgermeis­ter Lehmeier...

Newspapers in German

Newspapers from Germany