Ortsdurchfahrt: „So schnell wie möglich“
Bürgermeister Hans Kaltner will für die Sanierung der Straße alle Möglichkeiten nutzen. Warum er aber eine Vorfinanzierung durch die Gemeinde Buttenwiesen ablehnt. Bürger mahnen das Thema Friedensdenkmal an
Buttenwiesen Trotz aller Hindernisse will Bürgermeister Hans Kaltner den Ausbau der Ortsdurchfahrt Buttenwiesen „so schnell wie möglich über die Bühne bringen“. In der Bürgerversammlung berichtete er von „intensiven Gesprächen“mit Politik und den Behörden. Die Ortsdurchfahrt ist die Staatsstraße 2033, entsprechend zuständig für den Ausbau ist der Staat – das Staatliche Bauamt Krumbach. Von dort kam die vergangenen Tage die Kunde, dass das Geld für den Ausbau frühestens 2019 fließen wird – andere Straßenbaumaßnahmen im Landkreis Dillingen haben noch Vorrang. 2019 ist auch das Jahr, an dem Bürgermeister Kaltner den Baubeginn festmachen will. 2018 soll der Zuwendungsantrag gestellt werden und im Folgejahr der erste Bauabschnitt der insgesamt 1,8 Kilometer langen Strecke von der Ortseinfahrt aus Richtung Lauterbach bis zur Ortsmitte beim Ärztehaus begin- nen. Innerhalb eines Jahres solle dieser Bauabschnitt komplett, also inklusive der Versorgungsleitungen unter der Straße, fertiggestellt werden, plant Kaltner. Danach folgt der zweite Bauabschnitt bis zum anderen Ortsende. Bauzeit für die gesamte Strecke beider Bauabschnitte: zwei Jahre.
Hans Kaltner bemängelte in der Bürgerversammlung, dass es in Bayern zu wenig Geld für den Staatsstraßenhaushalt gibt. Bayernweit könne der Staat seinen Verpflichtungen nicht nachkommen. Kaltner lehnt es in diesem Zusammenhang auch ab, dass die Gemeinde Buttenwiesen den Ausbau der Ortsdurchfahrt aus eigener Kasse vorfinanziert, wie ihm vorgeschlagen wurde: „Der Staat muss seinen Verpflichtungen schon selbst nachkommen.“Kaltner will keine neuen Schulden im Gemeindehaushalt machen und andere Maßnahmen, die anstehen, verwirklichen. „Schulden müssen wir irgendwann zurückbezahlen“, will er das nicht kommenden Generationen aufbürden.
In der Bürgerversammlung machten etliche Straßenanlieger klar, dass ihnen langsam die Geduld ausgeht. Sie schlugen vor, bis zur Bauzeit die Geschwindigkeit von Lkw auf 30 km/h zu begrenzen oder den Durchgangsverkehr über Pfaffenhofen und Unterthürheim umzuleiten. Maßnahmen, die Kaltner für problematisch hält. Denn dann würde das Problem nur verlagert. Er bat die Anlieger noch um eineinhalb Jahre Geduld.
Weitere wichtige Themen in der Bürgerversammlung:
Kindergarten Für den katholischen Kindergarten Sankt Josef wird derzeit eine Machbarkeitsstudie durchgeführt (wir berichteten). Die Gemeinde beteiligt sich an den Kosten in Höhe von 50 Prozent. Ermittelt werden soll, welche Lösung die bessere und billigere ist – Sanierung oder Neubau. Denn der Kindergarten sieht zwar noch gut aus, ist aber als Bau aus den 70er Jahren energetisch nicht mehr tragbar, wie der Bürgermeister erklärte. Der Kindergarten ist mit 80 Plätzen plus zwölf Krippenplätzen voll ausgelastet.
Rathaus Die ehemaligen, derzeit ungenutzten Ratsstuben im Rathausgebäude sollen für Bürozwecke umgebaut werden, der Kaisersaal im Obergeschoss wieder als Saal hergestellt werden. Das derzeit feuchte Kellergewölbe muss abgedichtet werden. Geplant ist, den Anbau am Gebäude abzureißen, dann auf dieser Seite zusätzlich Fenster einzubauen. Im Zuge dieser Bauarbeiten soll ein Durchgang vom Schulplatz in Richtung Friedhof entstehen.
Seniorenhaus Der Bürgermeister ist derzeit im Gespräch mit dem Bayerischen Roten Kreuz, das in Buttenwiesen eine Seniorenwohnanlage bauen will. Als Standort ist das zentral gelegene Bahngelände angedacht. „Optimal wäre auch eine Tagespflege“, schilderte Kaltner seine Überlegungen. Der Gemeinderat habe sich schon ein entsprechendes Haus in Altötting angeschaut.
Friedensdenkmal „Man hat den Eindruck, alle früheren Pläne werden über den Haufen geworfen“, erkundigte sich eine Fragestellerin nach deren Verbleib. Es habe auch eine Kümmerergruppe gegeben, die intensiv in die Planungen der zentralen Buttenwiesener Plätze eingebunden gewesen sei. Bürgermeister Kaltner erklärte, dass zwar Entwürfe für die Platzgestaltungen vorliegen würden, dass er aber eine andere Konzeption vorgesehen habe. „Zuerst müssen wir schauen, was in den alten Gebäuden an den Plätzen stattfinden kann und dann erst die Plätze konzipieren“, denkt Kaltner. Die Plätze seien erst 1999 hochwertig hergestellt worden. Kaltner ist es wichtig, dass „der gesamte Gemeinderat dahinter steht“. Denn zum Thema Friedensdenkmal habe es sehr gegensätzliche Meinungen gegeben. Kaltner: „Wenn man um ein Friedensdenkmal Krieg führt, dann stimmt etwas nicht.“
Beleuchtung Die Masten liegen schon im Bauhof bereit: In Kürze soll der Rad- und Gehweg zwischen Lauterbach und Buttenwiesen auf voller Strecke mit Leuchten ausgestattet werden.