DHL: Über 60 Hinweise
Bürger melden zehn verdächtige Pakete
Potsdam Bei der Fahndung nach dem DHL-Erpresser wertet die Polizei mehr als 60 Hinweise aus. Eine heiße Spur zeichnete sich gestern aber noch nicht ab, teilten die Ermittler in Potsdam mit.
Die Tipps bezögen sich sowohl auf die Packstation in Potsdam, wo der Täter am Donnerstag die zweite Paketbombe deponierte, als auch insgesamt auf den Fall. Der oder die Erpresser fordern vom Logistikkonzern DHL im Weihnachtsgeschäft einen Millionenbetrag und drohen mit weiteren Paketbomben. Am Freitag hatte ein solcher Sprengsatz am Potsdamer Weihnachtsmarkt einen Großalarm ausgelöst. Eine andere Paketbombe war schon einen Monat zuvor in Frankfurt (Oder) in Flammen aufgegangen. Die Polizei rät den Bürgern weiterhin zur Vorsicht, wenn sie unbekannte Pakete erhalten. Im Zweifel solle man den Notruf wählen.
Bis Dienstag hätten Bürger rund zehnmal die Polizei alarmiert, weil sie verdächtige Pakete erhalten hatten. In allen Fällen seien Inhalt und Herkunft aber ohne Einsatz von Spezialkräften geklärt worden, hieß es. Auch unerwünschte Werbepakete sorgten für Alarm. Mehr als 50 Mitarbeiter ermitteln. In der Paketbombe von Potsdam war ein Zettel mit einem QR-Code entdeckt worden, der die Millionenforderung enthielt.
Die 60 000 DHL-Mitarbeiter wurden wegen der Erpressung von ihrem Unternehmen sensibilisiert. Allerdings ist es nach Angaben eines Sprechers nicht möglich, die derzeit rund sieben Millionen Pakete täglich lückenlos zu prüfen. (dpa)