Alte Liebe rostet nicht
Vier Stürmer wechselten während der Winterpause zu ihrem ehemaligen Verein. Während Mario Gomez, Anthony Ujah und Simon Terodde um den Klassenerhalt kämpfen, hat der vierte im Bunde ein anderes Ziel
Stuttgart Gleich vier prominente Stürmer zog es in der Winterpause zu ihrer ersten Bundesliga-Station zurück. Dort, wo alles begann, wagen sie in der Spätphase ihrer Karriere einen neuen Anfang.
Während für Sandro Wagner am Saison-Ende mit den Bayern neben dem Meistertitel der Triumph in der Champions League herausspringen soll, sind Mario Gomez, Anthony Ujah und Simon Terodde mit Stuttgart, Mainz und Köln im Kampf gegen den Abstieg gefordert. Trotzdem sei seine Rückkehr aus Wolfsburg in die Heimat attraktiv, sagte Gomez. „Jetzt bin ich in einer Phase, wo nicht mehr Barcelona kommt und mich haben will. Von meiner Leistungsfähigkeit passe ich gut hierhin und kann der Mannschaft helfen. Ich bin noch nicht fertig“, sagte der 71-malige Nationalspieler. Bei seinem Ausbildungsverein war er zum Topstürmer aufgestiegen, er empfahl sich damals für einen Abschied zum Rekordmeister nach München. Achteinhalb Jahre später soll der 32-Jährige die Angriffsschwäche des VfB beheben, mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC am Samstag geht es los.
Persönlich geht es dem neuen VfB-Führungsspieler um einen Platz im Kader von Bundestrainer Joachim Löw. Ebenso wie sein direkter WM-Konkurrent Wagner will er in Russland dabei sein. Gomez gilt anders als der Back-up von Münchens Stürmerstar Robert Lewandowski in Stuttgart gesetzt. Dennoch könnte das Fernduell gleich am 18. Spieltag beginnen. Lewandowski trainierte wegen Knieproblemen in Doha nicht mit der Mannschaft, für Wagner tritt der Ernstfall womöglich am Freitag bei Bayer Leverkusen ein. Nach seinem Weggang von 1899 Hoffenheim spricht der 30-Jährige von einem „absoluten Traum“, wieder zuhause zu sein. Seine ersten vier Erstliga-Partien absolvierte der Angreifer 2007/08 für den Serienmeister, auch in der Jugend trug er das Bayern-Trikot. Zum Löw-Kandidaten reifte er nach vielen Wechseln in Hoffenheim, wo seine Hinrunde mit vier Toren mittelmäßig verlief.
Frustrierend entwickelte sich die erste Halbserie für Terodde, der in Stuttgart seinen Stammplatz verlor. Im Sommer als Aufstiegsheld gefeiert, geriet er als Bankdrücker ins Abseits. In Köln will der 29-Jährige seine eigene Situation ebenso wie die des FC verbessern. Für den Klassenverbleib hilft dem Tabellenletzten bei lediglich sechs Punkten und neun Zählern Rückstand auf den Relegationsrang allerdings nur ein Fußball-Wunder. Der Bocholter lief von 2009 bis 2011 schon einmal für die Kölner auf.
Beweisen, dass er es besser kann, will auch der Mainzer Ujah. Zwei Tore in zwölf Partien für die 05er stellten ihn vor sechs Jahren nicht zufrieden. Trotz des verlockenden Geldes in China kam er nun von Liaoning Whowin zurück, auch um womöglich sesshaft zu werden. Dass ihm Mainz nicht fremd ist, soll ihm helfen. „Heute bin ich der bessere Ujah“, versprach der 27-Jährige. „Ich habe die Liga vermisst“. (dpa)