Alles Walzer!
Der Wiener Opernball feiert mit internationaler Prominenz. Ein Paar unter den Debütanten freute sich besonders auf den Auftakt des weltberühmten Traditionsspektakels
Wien Vorhang auf für Österreichs glanzvollsten Ball: Der 62. Wiener Opernball ist am Donnerstagabend nach alter Tradition von 144 Debütantenpaaren eröffnet worden. Die Polka „Stürmisch in Lieb und Tanz“von Johann Strauß Sohn war die musikalische Untermalung der Eröffnungs-Choreografie. Rund 5000 Gäste, darunter Prominente aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, folgten dem Spektakel in der zum gewaltigen Tanzsaal umgebauten Oper. Mit dem traditionellen Ausruf „Alles Walzer“wurden die Besucher anschließend auf die Tanzfläche gebeten.
Unter den Debütanten befindet sich zum ersten Mal auch ein junges Paar mit Down-Syndrom. Die 25-jährige Schauspielerin Swatina Wutha und der 23-jährige Marionettenspieler Felix Röper trafen sich beim Tanzen in einem Kulturverein, der sich dafür einsetzt, Menschen mit Behinderung gleichberechtigt ins kulturelle Leben einzubinden. Das Paar freute sich über seine Debütanten-Rolle. „Ich habe schon von klein auf mit meiner Familie Opern angeschaut“, sagte Röper. „Und der Walzer ist mein Traum.“Seine Partnerin mag zwar lieber Hip-Hop. Doch auch sie freue sich sehr darauf, „wenn wir dann da stehen und es wirklich live losgeht“.
Unter den Gästen waren Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und als seine Gäste Irlands Regierungschef Leo Varadkar und das ukrainische Staatsoberhaupt Petro Poroschenko. Für Aufsehen sorgte eine Femen-Aktivistin, die am Roten Teppich vor dem Opernhaus gegen Poroschenko mit entblößtem Oberkörper protestierte. Die 25-jährige Aktivistin wurde von der Polizei abgeführt.
In der Loge des Unternehmers Richard „Mörtel“Lugner, 85, verfolgte hochgeschlossen im schwarzen Kleid als Stargast die 60-jährige US-Schauspielerin Melanie Griffith das Geschehen. Unter den Ballbesuchern waren auch Schauspieler Heiner Lauterbach und – mit besonders auffälliger Sturmfrisur – der Designer Harald Glööckler. (dpa, afp)