Wer war der Fleißigste?
Ein neues System sammelt Leistungsdaten aller Spieler, die veröffentlicht werden
Pyeongchang Wild bewegen sich die Dreiecke und Kreise über den Bildschirm. Mit Linien sind sie verbunden, jede Bewegung wird aufgezeichnet. Es ist zwar nur eine Simulation, aber schon sie zeigt, in welchen Dimensionen Daten bei Olympia gesammelt werden. Die Dreiecke und Kreise sind Eishockeyspieler. Sie sind Teil einer olympischen Premiere, die der Schweizer Uhrenhersteller Omega vor dem Start des Eishockey-Turnieres vorstellte.
Jeder Spieler trägt unter seinem Trikot einen kleinen roten Sender, der ständig mit 22 Empfängern kommuniziert, die unter dem Stadiondach befestigt sind. So wird jede Aktion aufgezeichnet und aufbereitet. Am Ende des Spiels wissen Zuschauer, Trainer und Akteure genau, wer am fleißigsten war.
1700 Sender wurden in die Eishockeytrikots eingenäht. Jede Nation hat zwei Trikotsätze, die USA und Kanada sogar drei. Die Spieler waren sofort überzeugt, sagt Pascal Rossier, Chef aller Entwicklungen für den Sport bei Omega. Auch wenn die Daten Rückschlüsse auf ihre Leistung zulassen. Klar aber ist: „Wir sammeln nur PerformanceDaten, keine persönlichen“, sagt Rossier. Soll heißen: Pulswerte oder ähnlich sensible Daten werden nicht aufgezeichnet.
Omega ist offizieller Zeitnehmer der Wettbewerbe. Im alpinen Skisport tragen die Fahrer erstmals einen Sender am Skischuh, der zu jeder Zeit auf der Rennstrecke Tempo und Zwischenzeit anzeigen kann. Beim Skispringen ermöglicht das System, die Geschwindigkeit bei der Anfahrt, beim Absprung und nach den ersten 20 Metern zu messen.