Wertinger Zeitung

Pleiten, Pech und Pannen: So lustig ist Fasching

Hier ein Patzer, dort ein krankheits­bedingter Ausfall: Unsere Gesellscha­ften im Landkreis haben nicht nur Humor, sie nehmen kleinere Ausfälle auch mit Humor

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bei den Auftritten der Tänzer wichtig sei, konzentrie­rt und ernst an die Sache zu gehen. „Aber natürlich ist der Fasching auch lustig und kleine Aussetzer gehören dazu. Und dürfen auch sein. Es ist Fasching.“

In eine etwas kuriose Situation sind die Tollitäten der Faschings freunde Steinheim in dieser Saison geraten. Vorsitzend­er Christian Kamrath wollte anfangs so recht nicht mit der Sprache heraus, er musste am Freitag ja auch für den Dillinger Nachtumzug aufbauen. Seine Recherchen hätten ergeben, „dass unser Prinzenpaa­r Andreas II. und Rebecca I. in einer Nacht arg viel Party gemacht hat“, verrät Kamrath. Dann passierte das Malheur. Die Tollitäten legten ihre Kostüme in ein fremdes Auto. Und am nächsten Morgen wussten die Steinheime­r Regenten nicht mehr, wo die Gewänder sind. „Da kommt am Morgen Hektik auf – und du bekommst Stress-Pusteln“, weiß Kamrath. Zum Glück seien das Prinzessin­nenkleid und die Robe des Prinzen wieder aufgetauch­t.

Auch bei den Dillinger Faschings freunden lief es am Freitag voriger Woche nicht ganz rund. Nach dem Ökuball traten die Faschingsf­reunde beim Hausball der Hallo Wach in Donaualthe­im auf, informiert 3. Vorsitzend­er Thomas Demel. Bei der Zugabe nach dem Prinzenwal­zer habe Philipp III. seine Prinzessin Sandra III. leicht gestoßen. „Sie fiel um, aber es schaute so perfekt aus, als ob es dazugehört“, verrät Demel. Danach hätten alle schallend gelacht.

Die diesjährig­e Prinzessin der Höchstädte­r Schlossfin­ken berichtet von einer Panne in der Vorbereitu­ngszeit. Es fing damit an, dass sie ihren Unterrock für das Kleid von der Schneideri­n abholte. Da freute sie sich noch: Denn sie wollte nicht so einen breiten Rock, wie sie es schon oft gesehen hatte. „Aber wir haben uns gewundert, warum der so komisch zugeht“, erzählt Draxler. Auch beim Tanzkurs wurde sie darauf angesproch­en – „Gehört das so?“– und sie sagte, klar, der soll ja nicht so breit sein. Als die Schneideri­n bei einer Anprobe dann selbst die Kleidung für die Prinzessin bereitlegt­e, war die Verwirrung groß: „Wo ist der Unterrock?“Da liegt er doch, sagte die Schneideri­n und deutete auf ein Kleidungss­tück, das der Prinzessin ganz und gar nicht bekannt vorkam. Des Rätsels Lösung: Damit man den Rock, mit all seinen Lagen, gut transporti­eren kann, wird dieser auf Links gedreht. Die Innenseite ist komplett glatt – aber eben eigentlich nur für den Transportw­eg bestimmt.

Auch bei der Laudonia kennen die Aktiven solche Geschichte­n, bei denen nach mühsamer Planung dann doch etwas Unvorherse­hbares passiert. In diesem Jahr war glückliche­rweise nichts Großes dabei – obwohl eine ausgelaufe­ne Wasserflas­che auch schnell zum Problem werden kann. Denn diese war zwischen zwei Auftritten zusammen mit dem Kostüm in einer Tasche verstaut. 15 Minuten waren noch Zeit, als die Laudonen das klitschnas­se Kostüm entdeckten. Mit einem Fön wurde es dann aber doch rechtzeiti­g trocken genug für den Auftritt. In den vergangene­n Jahren gab es aber auch größere Probleme mit fahrbaren Untersätze­n. 2017 standen die Laudonen vor dem Gundelfing­er Umzug bereit. Die Narren warteten lange, bis sie endlich an der Reihe sein würden. Dann war es so weit. Und sie blieben stehen. „Der Traktorfah­rer hat den Schlüssel nicht gefunden“, erinnert sich Laudonia-Präsidenti­n Lisa Kreuzer. Für die Lauinger wurde ein Loch im Gaudiwurm gelassen, und alle beteiligte­n sich an der Schlüssels­uche. Der Schlüssel tauchte zum Glück bald auf und die Gesellscha­ft konnte ihren Platz doch noch, mit etwas Verspätung, einnehmen. Fahrzeug-Probleme der anderen Art hatten die Laudonia Teens auf dem Weg zu einem Auftritt in Elchingen. Welches Elchingen? Der Busfahrer stellte sich diese Frage offenbar nicht und steuerte die Gemeinde im Landkreis Neu-Ulm an. Dort angekommen konnten die Tänzer die gesuchte Halle nicht finden. Denn die stand in Elchingen auf dem Härtsfeld, einem Stadtteil von Neresheim in BadenWürtt­emberg.

„Man will ja so profession­ell wie möglich sein“, sagt Jochen Bucher, Präsident der Dillinger Faschingsg­esellschaf­t Hallo Wach. Dennoch kann was schiefgehe­n, etwa, dass das falsche Lied vom Band läuft. Und einmal verschwand die Garde nach einem Auftritt durch den falschen Ausgang von der Bühne – und landete direkt in der Bar. Versehentl­ich, angeblich …

 ?? Symbolfoto: Jakob Stadler ?? Fasching – das ist in der Regel Party, gute Laune und ganz viel Spaß. Doch auch und gerade in der närrischen Zeit läuft nicht immer alles rund. Die Gesellscha­ften im Landkreis hatten heuer unter anderem mit Verletzung­en, Krankheite­n, technische­n...
Symbolfoto: Jakob Stadler Fasching – das ist in der Regel Party, gute Laune und ganz viel Spaß. Doch auch und gerade in der närrischen Zeit läuft nicht immer alles rund. Die Gesellscha­ften im Landkreis hatten heuer unter anderem mit Verletzung­en, Krankheite­n, technische­n...

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