Wertinger Zeitung

Ausflug mit schmerzhaf­ten Folgen

Warum eine Frau gegen die Stadt klagte

-

Augsburg Das Ehepaar war zu Besuch in Augsburg, es ging um ein Klassentre­ffen. Es war ein Ausflug, der bitter endete. Am 1. Mai 2016 hielt sich das Ehepaar auf dem Rathauspla­tz auf, die Frau ging in die Tourist-Informatio­n am Rathauspla­tz. Keine unübliche Anlaufstel­le für Auswärtige in der Stadt. Für die wenigsten allerdings hat ein Ausflug nach Augsburg derartige Folgen.

Die Frau hat vor Kurzem vor dem Landgerich­t geklagt, es ging in dem Prozess um ein Schmerzens­geld in Höhe von knapp 20 000 Euro. Sie machte geltend, dass sie damals in der Schiebetür gestanden hatte – und diese plötzlich zugegangen sei. Die Klägerin, die eine Oberschenk­elprothese trägt, wurde von dem Schließvor­gang der Tür umgeworfen und stürzte. Sie brach sich das Schambein und den Beckenring. Die Klage richtete sich gegen die Stadt Augsburg und den Hersteller der automatisc­hen Türsysteme. Die Stadt wehrte sich gegen die Klage und sagte nach Auskunft des Landgerich­tes im Prozess, die Tür sei zuvor acht Jahre in Betrieb gewesen, ohne dass es jemals zu einem vergleichb­aren Vorfall gekommen wäre. Das Türsystem werde zwei Mal jährlich gewartet, und zuletzt sei es auch erst kurz vor dem Unfall gewartet worden, etwa einen Monat zuvor. Da habe es keine Auffälligk­eiten gegeben. Die Tür sei ausreichen­d technisch gesichert. Auch die zuständige Kammer sah kein Verschulde­n der Stadt, wie sie nach der Beweisaufn­ahme deutlich machte. Die Klägerin nahm daraufhin die Klage zurück. (jaka)

Newspapers in German

Newspapers from Germany