Wann wird ein Verweis ausgesprochen? Wie oft kommt das an bayerischen Schulen vor?
Verweise sind ein gängiges Mittel von Lehrern, um Schülern zu zeigen: Mit diesem Verhalten kann es so nicht wei tergehen.
Unterschiede Im bayerischen Schul gesetz gibt es zwei Arten von Verwei sen. Der schriftliche erfolgt in der Regel vor einem verschärften Verweis. Ver hält sich ein Schüler nicht korrekt – er stört den Unterricht, rauft mit Mit schülern oder verhält sich respektlos – reagiert ein Lehrer darauf zeitnah. Er sucht das Gespräch mit dem Schüler und informiert die Eltern. Der ver schärfte Verweis wiederum wird auch Direktoratsverweis genannt, weil ihn der Schulleiter oder dessen Vertretung verhängt. Normalerweise gehen ei nem verschärften Verweis einer oder mehrere Verweise von Lehrkräften voraus. Der Schüler bekommt die Mög lichkeit, sich zu erklären.
Anzahl Wie oft tatsächlich Verweise an bayerischen Schulen egal welcher Art ausgesprochen werden, ist nicht feststellbar. Das Bildungsministeri um nämlich führt hierfür keine Statistik. Gewalttaten, Bedrohungen oder ag gressive Attacken an Schulen tauchen auch in der polizeilichen Kriminalsta tistik nicht gesondert auf – die Beamten unterscheiden nach Taten, nicht nach Tatorten. Das Kultusministerium spricht
davon, dass „ein langjähriger Trend eher einen Rückgang der Gewalt an Schulen als ein Stagnieren oder gar einen Anstieg“zeigt.
Expertenmeinung Nach Auffassung von Beate Sigl von der Hilfseinrich tung St. Gregor, nimmt die Zahl der Schulverweigerer und schwierigen Schüler seit Jahren zu. Sie bezeichnet das Phänomen als ein „anwachsen des Problem“. (kou )