Von Spätstartern, Kämpfern und einem Star
Das ist die Mannschaft, die am Sonntag Olympiasieger werden kann
Björn Krupp (Wolfsburg) Der Verteidiger hat zwar nicht das überragende Talent seines Vaters, dem ersten deutschen Stanley-Cup-Gewinner Uwe Krupp. Reiner Defensivspezialist, der mit wenigen Fouls auskommt.
Jonas Müller (Berlin) Der 22-jährige Defensivspezialist spielt bei Olympia in Südkorea sein erstes großes internationales Turnier. Körperlich robust.
Daryl Boyle (München) Erste Station in der Deutschen Eishockey-Liga waren die Augsburger Panther. Die finanziell besser ausgestatteten Münchner schnappten sich den Offensiv-Verteidiger, der auch ein Powerplay aufziehen kann.
Moritz Müller (Köln) Führungsfigur bei den Haien und zuverlässiger Allrounder, der seine Emotionen nicht immer im Griff hat. Große internationale Erfahrung.
Brooks Macek (München) Der in Kanada geborene Stürmer spielt seit 2016 in München. Schnell, torgefährlich und spielt deshalb auch beim zweifachen deutschen Meister München.
Felix Schütz (Köln) Spielte einige Jahre in der russischen KHL, auch in Wladiwostok unweit der Grenze zu Nordkorea. Typ Spielmacher mit gutem Auge für den freien Mann.
Patrick Hager (München) Einer der besten DELStürmer, der mit seinem vorzeitigen Wechsel von Köln nach München für Verärgerung bei den Haien sorgte. Extrem schnell, kann mit er Scheibe alles. Schießt jedoch beim Körpereinsatz manchmal über das Ziel hinaus.
Marcel Noebels (Berlin) Vor den beiden letzten großen Turnieren sortierte Bundestrainer Sturm den Berliner in letzter Minute aus. Nach einer Saison mit viel Verletzungspech kommt der Außenstürmer jetzt immer besser in Schuss.
Patrick Reimer (Nürnberg) Der gebürtige Mindelheimer ist mit 318 Treffern erfolgreichster DEL-Torschütze aller Zeiten. Wird von den Mitspielern für Direktabnahmen gesucht.
Yasin Ehliz (Nürnberg) Der Stürmer mit türkischen Wurzeln ist ein Ecken-Wühler. Holt dort die Scheibe, deckt sie mit dem Körper ab und legt dann bevorzugt für seinen Teamkollegen Reimer auf.
Marcel Goc (Mannheim) Der ehemalige NHLProfi mit knapp 700 Einsätzen in der besten Liga der Welt kam nach einer schweren Kreuzband-Verletzung in der vergangenen Saison wieder zurück. Unauffällig, aber oft mit der längsten Eiszeit aller Stürmer.
Marcus Kink (Mannheim) Sohn des ehemaligen Nationalspielers Georg Kink. Körperlich robuster und giftiger Zwei-Wege-Stürmer – in der Offensive wie in der Abwehr gut zu gebrauchen.
Matthias Plachta (Mannheim) Schirmt die Scheibe mit seinen langen Armen perfekt ab. Hat einen harten Direktschuss.
David Wolf (Mannheim) Mit 1,91 Metern der größte Stürmer im Team und der Brecher vor dem gegnerischen Tor. Kassierte gestern einem üblen Check gegen den Kopf. Kann auch selbst kräftig austeilen.
Gerrit Fauser (Wolfsburg) Liebling eines jeden Trainer, weil sich der Wolfsburger an die taktische Vorgaben hält. Zuverlässiger Stürmer für die dritte oder vierte Reihe im Nationalteam.
Dominik Kahun (München) 23 Jahre jung, verfügt jedoch über große läuferische und technische Qualitäten. Der vielleicht beste PenaltySchütze der DEL.
Frank Mauer (München) Schneller Außenstürmer, der sich perfekt an das vorgegebene System hält.
Yannic Seidenberg (München) Der jüngere Bruder des NHL-Profis Dennis Seidenberg stürmte 16 Jahre lang und schulte dann auf Verteidiger um. Kann auch das Überzahlspiel lenken. Kleines, giftiges Kraftpaket. Milan Sako nicht wiederholen und Frenzel sein ganzes Gold nicht zum Zahnarzt tragen muss, hatte man bei Frenzels zweitem Auftritt vorgesorgt. Er bekam als einziger einen Strohhalm, um unfallfrei einen Schluck Perlwein zu saugen.
Weil das irgendwie nach Kindergeburtstag aussah, hatten die Organisatoren im Deutschen Haus eine geniale Idee. Sie baten die Väter aller vier Kombinierer auf die Bühne, um sie ebenfalls mal hochleben zu lassen. Michael Rydzek, Willi Geiger, Uwe Frenzel und Alfred Rießle ließen sich nicht zweimal bitten, gratulierten ihren Söhnen mit langen Umarmungen, Schulterklopfern und natürlich auch ein paar Tränen in den Augen. Und mit Papas Hilfe schaffte auch Eric Frenzel, seine Blubberlimonade schadlos zu sich zu nehmen.
Zu Hause kann Frenzel übrigens bald wieder üben. Denn zusammen mit seinen Teamkollegen hatte er bei der Siegerehrung den UsainBolt-Blitz auf dem Podest nachgemacht. Worüber sich alle wunderten. Fabian Rießle klärte auf, dass Sprintstar Bolt allen Olympia-Siegern im Netz versprochen hat, sie würden eine handsignierte Champagner-Flasche bekommen, wenn sie ihn in Korea imitieren. „Des nehme mer mit“, sagte Rießle und grinste sich eins.