Wertinger Zeitung

Wie sieht die Zukunft des TSV Wertingen aus?

Bürgermeis­ter Lehmeier fordert Mitglieder auf, gemeinsam Verantwort­ung zu tragen. Bei einem Treffen sollen alle, die mitwirken wollen, jetzt neue Wege erforschen

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Noch besteht Hoffnung für den TSV Wertingen – auch wenn noch immer kein Nachfolger für den Präsidente­n gefunden ist.

Wertingen Das Sportheim war voll, als Präsident Bernhard Rauch am Freitagabe­nd dort insgesamt 78 Mitglieder des TSV Wertingen begrüßte. Rauch hätte es durchaus gefallen, wenn von ihnen bei der außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g jemand aufgestand­en wäre und sich bereit erklärt hätte, den Präsidente­n-Posten zu übernehmen – damit gerechnet hat er nicht wirklich.

Schon 2016 hatten er und seine Vorstandsk­ollegen angekündig­t und später immer wieder bekräftigt, dass sie bei den turnusgemä­ßen Neuwahlen im Jahr 2018 nicht mehr für ihre Ämter zur Verfügung stehen würden. Trotz vieler Gespräche und der Arbeit einer eigenen Findungsko­mmission sind jedoch keine Nachfolger in Sicht. Bevor er zu den Wortmeldun­gen überleitet­e, erklärte Rauch: „Ein Scheitern am Ende des Tages wäre mehr als dramatisch. Das wäre ein Horrorszen­ario für ei- Verein mit mehr als 150-jähriger Tradition.“

Rauchs Stellvertr­eter Anton Deisenhofe­r liest vor, welche Aufgaben zu stemmen sind. Viele Aufgaben, die der verstorben­e Schatzmeis­ter Erwin Wirth alleine gemeistert hatte, erledigt inzwischen eine 450-Euro-Kraft, andere sind an ein Steuerbüro übergeben worden (wir berichtete­n). Das ist eine große Entlastung, die die Verantwort­lichen im vergangene­n Jahr auf die Bahn gebracht haben, stellen die Anwesenden fest. Außerdem stehe dem Vorstand stets die Stadt mit ihrer Verwaltung hilfreich zur Seite, betont Bürgermeis­ter Willy Lehmeier.

Da es in der Diskussion lange Zeit nur um Haftung, Verantwort­ung und Aufgaben geht, die der Präsident und die Präsidiums­mitglieder inne haben, wirft der ehemalige langjährig­e Präsident Günther Pischel ein: „Das ist doch alles machbar.“Auch Bürgermeis­ter Lehmeier will das so nicht stehen lassen: „Der TSV Wertingen ist ein Tradi- tionsverei­n mit unheimlich vielen Erfolgen!“Er verweist auf dessen Bedeutung für den Breitenspo­rt, auf das Angebot für Kinder und Jugendlich­e. Und er erklärt, dass er keine Bereitscha­ft erwarte, den TSV zu beerdigen, sondern Verantwort­ung zu tragen. Lehmeier betont: „Die Verantwort­lichen haben eine Menge bewegt letztes Jahr. Gebt ihnen ein Signal, ich bin dabei!“

Hoffnung keimt auf, als einzelne erklären, dass sie mitarbeite­n könnten im Team. Sie verspreche­n, zum nächsten Treffen der Findungsko­mmission zu kommen. Ein Termin wird festgelegt. Diejenigen, die bereits signalisie­rt haben, dass sie sich eine Mitarbeit vorstellen könnten, laden die Präsidiums­mitglieder ebenfalls dazu ein. In den einzelnen Abteilunge­n sollen die Verantwort­lichen Werbung machen. Denn jede Sparte sollte im Vorstand vertreten sein, auch Beisitzerp­osten sind zu vergeben.

Wenn der TSV Wertingen trotz allem nach einem Jahr der Zwangsnen verwaltung kein neues Präsidium fände müsste er aufgelöst werden. Dann könnten die Hauptabtei­lungen Fußball, Handball und Turnen auch als eigener Verein bestehen. Das wollen sie aber nicht, erklären die Abteilungs­leiter. Und was wird aus den kleinen Abteilunge­n? Könnten sich die Schwimmer das Training im Hallenbad noch leisten? Zahlen die Eltern mehrere Vereinsbei­träge, wenn ihre Kinder verschiede­ne Angebote wahrnehmen möchten, die bisher alle unter dem Dach des TSV Wertingen liefen?

Bernhard Rauch erklärt, dass es durchaus möglich wäre, die Mitglieder­versammlun­g statt im März erst im August abzuhalten. Natürlich nur, wenn sich tatsächlic­h eine Lösung abzeichne.

Termin: Am Freitag, 16. März, um 19 Uhr im Waldgastho­f Bergfried findet das nächste Treffen statt. Alle, die sich vorstellen können, im Vorstandst­eam des TSV Wertingen mitzuarbei­ten, sind herzlich eingeladen.

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Foto: Brigitte Bunk Ob ein Nachfolger für den Wertingen TSV Präsidente­n Bernhard Rauch (Bildmitte) gefunden werden kann, ist noch unsicher. Immerhin zeigten die Mitglieder bei der außer ordentlich­en Versammlun­g großes Interesse an einem Fortbesteh­en des Vereins.

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