Kurz vor Mitternacht jubeln die Gewinner
Zum großen Finale in Wertingen finden sich 128 Schafkopfspieler ein. Klaus Trimpl aus Neusäß holt sich mit 113 Punkten die Siegesprämie von 500 Euro. Mehr als 9000 Euro gehen an die Kartei der Not
Wertingen Was am Vorabend des Reformationstages 2017 Ende Oktober im Bürgerhaus in Modelshausen begann, nahm nun am vergangenen Freitagabend im Gasthof „Bergfried“in Wertingen ein erfolgreiches Ende. Beim großen Finale der Aktion „Herz ist Trumpf“trafen sich 128 Schafkopffreunde, um die Besten der Besten zu ermitteln. Ehe diese kurz vor Mitternacht gekürt werden konnten, stand ein Sieger bereits fest: die Kartei der Not. Auch dank der großzügigen Unterstützung der Kreis- und Stadtsparkasse Dillingen sowie den beiden Firmen Buttinette (Wertingen) und Grünbeck (Höchstädt) konnte das Organisationsteam um Spielleiter Josef Bayer, den JuryMitgliedern Herbert Kallenbach und Otmar Ohnheiser sowie Organisator Günther Herdin an den Redaktionsleiter der Donau Zeitung und Wertinger Zeitung, Berthold Veh, einen symbolischen Scheck in Höhe von 9000 Euro übergeben. Hinzu kamen bei der Preisverteilung noch 125 Euro an Spenden, sodass insgesamt 9125 Euro an das Leserhilfswerk unserer Zeitung fließen.
Bei seiner Begrüßung dankte Veh insbesondere den drei Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft und freute sich, dass auch der Landtagsabgeordnete Johann Häusler sich die Zeit genommen hatte, bei der Endrunde dabei zu sein. Das Schafkopfen werde Häuslers anstehenden Landtagswahlkampf wohl etwas befeuern, meinte Veh augenzwinkernd. Am Ende konnte Häusler 38 Pluspunkte verzeichnen. Sollte er 38 Prozent an Erststimmen bei der Wahl erhalten, wäre der 66-Jährige wohl genauso zufrieden wie mit sei-
Herz ist Trumpf
nem Ergebnis in Wertingen. Dieses bescherte ihm immerhin noch ein Preisgeld von 40 Euro. Mit dem Binswanger Bürgermeister Anton Winkler war ein weiterer Politiker dabei. Er sprang kurzfristig ein, damit an insgesamt 32 Tischen gekartelt werden konnte.
„Es geht mir hier nicht ums Gewinnen, sondern um die gute Sache.“Die 76-jährige Wilhelmine Müller aus Peterswörth ist froh, dass es die Kartei der Not gibt, welche Menschen unterstützt, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Bei insgesamt drei VorrundenTeilnahmen und dem Finale in Wertingen hat sie zusammen 90 Euro an Startgeldern investiert. „Ich habe es gerne getan, weil ich dankbar bin, selbst nicht Not leiden zu müssen“, betont Müller, die nach ihrer Schulzeit ein Leben lang Bäuerin gewesen ist. Auch Johann Schiffelholz aus Hegnenbach ist froh, dass es Einrichtungen wie die Kartei der Not gibt. Als Helfer der Wertinger Tafel weiß er, wie viele Menschen knapp bei Kasse und deshalb dankbar um jede Art der Hilfe sind.
Mit dem Hauptgewinn von 500 Euro konnte Klaus Trimpl aus Neusäß seine Privatkasse unverhofft aufbessern. Mit 113 Punkten triumphierte er an einem kurzweiligen Abend vor Johann Maiershofer aus Laugna (104 Punkte) und Josef Schadel (92) aus Höchstädt. Während Trimpl „befürchtet“, seinen Gewinn bei seiner Frau abgeben zu müssen, will Maiershofer mit seiner besseren Hälfte gut zum Essen gehen und Schadel seine Zusatzeinnahmen in Wirtshausbesuche investieren ... (herd)