An die Arbeit, Herr Maneth!
Gratulation an Gerrit Maneth! Die Höchstädter haben den 44-Jährigen mit 53,8 Prozent zum neuen Rathauschef gewählt. Der FW-Politiker, der von der FDP und der SPD unterstützt wurde, tritt damit in die Fußstapfen seines Vorgängers und Förderers Stefan Lenz, der nach einem schweren Herzinfarkt sein Amt aufgeben musste. Das Ergebnis ähnelt verblüffend dem Urnengang 2014, als sich Lenz (FW) ebenfalls in der Stichwahl mit 53,4 Prozent gegen CSU-Amtsinhaberin Hildegard Wanner durchsetzte, die damals auf 46,6 Prozent kam. Matthias Letzing (CSU) erhielt gestern 46,2 Prozent.
Der knappe Ausgang der gestrigen Wahl war zu erwarten. Viele Bürgerinnen und Bürger wussten bis zuletzt nicht, welchen der beiden Kandidaten sie wählen sollten. Das lag an dem bemerkenswerten Format der beiden Bewerber. Jeder der beiden Kandidaten hat das Zeug dazu, ein Rathaus zu führen und eine Kommune voranzubringen. In den politischen Zielen war ja auch viel Übereinstimmung zwischen den Bewerbern zu spüren. Maneth und Letzing haben zudem durch ihren fairen Wahlkampfstil gepunktet, manche Wahlkämpfer im Hintergrund allerdings nicht.
Es ist jetzt Sache des neu gewählten Bürgermeisters Gerrit Maneth, die Höchstädter Zukunftsthemen entschlossen anzupacken. Eines steht ganz oben auf der Agenda: die neue B16. Die Straße baut zwar der Bund, die Stadt sollte aber ständig Druck machen, dass die Planung voranschreitet. Die Fülle der Aufgaben reicht von der Belebung der Innenstadt mit einer Verkehrsentlastung der Herzogin-AnnaStraße bis hin zum Hochwasserschutz. Als Wahlgewinner sollte Gerrit Maneth jetzt umsichtig sein und nach der knappen Niederlage Letzings auf die Fraktionen von CSU und Umland zugehen. Das gestrige Wahlergebnis zeigt deutlich, das es eine Kluft zwischen der Kernstadt und ihren Stadtteilen gibt. Deshalb sollten der Höchstädter Bürgermeister und der Stadtrat gemeinsam eine Politik machen, bei der sich alle mitgenommen fühlen. Es gibt Kommunen in der Nachbarschaft, die das Miteinander im Stadtrat beispielhaft vorleben. Die Ergebnisse zeigen, dass Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg ist.