Wer will sich sein Haus verschönern lassen?
Das Kulturhaus Birkenried möchte einen außergewöhnlichen Künstler engagieren. Dafür braucht es Aufträge
Birkenried Den Werdegang von Shepherd Mahufe als außergewöhnlich zu bezeichnen, grenzt schon fast an Untertreibung. Einige Auszüge aus seiner Vita: Kunstausstellungen in Simbabwe, Schottland und Swaziland, Rugby-Nationalspieler für Simbabwe, Besuch einer Ballettschule in London. Dazu kommt: Mahufe ist seit seinem vierten Lebensjahr taubstumm. Eine Konstellation, die jeden Drehbuchautor aufmerksam werden lassen sollte.
Das Kulturhaus Birkenried hat den Künstler aus Simbabwe bereits zwei Mal in den Landkreis Dillingen eingeladen. 2013 etwa organisierte das Veranstaltungszentrum eine Gemeinschaftsausstellung mit seinen Werken. Von damals erzählt man sich die Geschichte, dass Mahufe bei der Anreise lieber auf sein eigenes Gepäck verzichtet hat, um dafür ei- nige Bilder mehr aus Simbabwe mitbringen zu können. Nun soll Shepherd Mahufe erneut nach Birkenried kommen. „Wir überlegen, ob wir ihn wieder für drei Monate nach Deutschland holen“, sagt Bernhard Eber vom Kulturgewächshaus.
Einer seiner Einsatzgebiete sind Wandbemalungen. In Häuser und Firmen kann er sowohl innen wie auch außen die Gemäuer künstle- risch verzieren. „Er setzt bestimmte Themen nach dem Wunsch des Kunden um“, sagt Eber. Theoretisch sei alles möglich – selbst die Ehegattin mitsamt des eigenen Autos könne man sich von ihm auf die Hauswand malen lassen. Damit der Gast aus Afrika anreisen kann, brauchen die Beteiligten jedoch Planungssicherheit – vor allem, was das Finanzielle angeht. Schließlich geht es unter anderem darum, das Flugticket und die Unterkunft zu bezahlen. Und am Ende soll auch etwas für den Künstler selbst und seine Familie übrig bleiben. Eber hofft darauf, dass sich einige Interessierte melden, die sich ihre Wände bemalen lassen möchten. Mit diesen Aufträgen in der Hinterhand wäre es erst möglich, Mahufe nach Birkenried zu holen. Dies wäre laut Eber nicht nur künstlerisch ein Gewinn. „Es macht Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten“, sagt er.