„Eine völlig andere Mentalität“
Christian Ziege über seine Zeit in Thailand
Bangkok Nach nur 45 Tagen und zwei Pflichtspielen ist das ThailandAbenteuer von Christian Ziege schon wieder vorbei. Der 46-Jährige hat sein Engagement bei Ratchaburi Mitr Phol FC beendet. Was ist schief gelaufen? Ziege weiß das selber noch nicht so genau. Zudem will er über die Trennung in „bestem gegenseitigen Einvernehmen“, wie das in solchen Fällen gern heißt, nicht alles erzählen. „Wir hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen, wie der Job auszusehen hat.“
Nach ein paar Erkundigungen unterschrieb Ziege kurz vor Weihnachten einen Zehnmonatsvertrag. In einer Liga, die man mit Deutschlands dritter oder vierter vergleichen kann. „Ich bin nicht wegen des Geldes hergekommen“, sagt er. „Ich brenne für den Job.“
Der Ärger begann schon in der Vorbereitung auf die neue Saison, die in Thailand im Februar startet. „Im ersten Freundschaftsspiel wurde plötzlich ohne mein Zutun jemand auf den Platz geschickt“, sagt Ziege. Auf der Bank tat sich vor allem ein Sohn der Besitzerfamilie hervor. Es gab auch wüste Drohungen. Nach Zieges Schilderung folgten einige Aussprachen, aber wirklich besser wurde es nicht.
Das erste Spiel in der Liga ging verloren. Die Premiere Zuhause: ein 1:0-Sieg, aber die Trennung war eigentlich schon besiegelt. „Ich bin nicht hierher gekommen, damit mir jemand sagt, was ich zu tun habe. Wenn du als Trainer die Entscheidung nicht selber treffen kannst, bist du nur noch eine Marionette“, sagt er. „Das ist eine völlig andere Mentalität – etwas, was ich so noch nie erlebt habe.“(dpa)