Welcher Stich schmerzt am meisten?
Ihr Stich soll angeblich so schmerzhaft sein wie eine Schussverletzung: Die 24-Stunden-Ameise, auch Gewehrkugelameise genannt, ist die Königin der Schmerzen. Kein Stich eines Insekts tut mehr weh, da ist sich Experte Justin Orvel Schmidt aus Arizona sicher. Er muss es wissen, schließlich haben den 71-jährigen Forscher eigenen Angaben zufolge bereits über 150 verschiedene Insektenarten gestochen – im Namen der Wissenschaft. Das Ergebnis des außergewöhnlichen Experiments ist der Schmidt Sting Pain Index, eine Skala, die auflistet, wie schmerzhaft solche Stiche sind.
Die 24-Stunden-Ameise steht auf dieser Liste ganz oben. Mit einer Länge von bis zu drei Zentimetern ist sie die größte ihrer Art. Doch gefährlich macht sie das im Sekret enthaltene Nervengift Poneratoxin. Laut Schmidt löst es einen brennenden, reinen und pulsierenden Schmerz aus, der einen ganzen Tag anhalten kann. „Als ob man über glühende Kohlen läuft und dabei einen sieben Zentimeter langen rostigen Nagel in der Ferse stecken hat“, beschreibt es der Experte. Vor Angreifern muss sich die Ameise nicht in Acht nehmen – sie wird nämlich von Fressfeinden gemieden.
Im Index werden die Schmerzen eines Insektenstiches ganz unterschiedlich festgehalten. Die Beschreibungen reichen von flüchtig, scharf, stechend, stumpf bis hin zu elektrisch. Zum Vergleich: Die heimische Honigbiene landet mit ihrem Stich, der sich anfühle „wie ein abgebrochener Streichholzkopf, der auf der Haut abbrennt“, abgeschlagen im Mittelfeld. Wer jetzt Angst hat, bei einem Spaziergang durch die Wälder Opfer der 24-StundenAmeise zu werden, dem sei gesagt: Diese Art mag es durchgehend warm und ist lediglich in den tropischen Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas zu finden. (kou-)