Was halten Sie vom Urteil des Verwaltungsgerichts?
Dieselumrüstung, blaue Plakette, Fahrverbote: Kaum ein Thema wird derzeit so hitzig diskutiert wie die Stickstoffbelastung in den Städten. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am Dienstag den Weg für Fahrverbote geebnet. Sollten die Städ te diese nun verhängen? Bringt das überhaupt was? Und sind Sie vielleicht selbst davon betroffen? Wir haben uns auf der Straße umgehört:
Texte/Fotos: Jonathan Lindenmaier
„Ich bin von den Fahrverboten voll betroffen. Aber ich sehe es nicht ein, dass ich mir deshalb ein neues Auto kaufen soll. Da muss schon die Autoindustrie schauen, dass umgerüstet wird. Außerdem glaube ich sowieso nicht, dass Fahrverbote viel nützen werden. Da gibt es dann wieder eine Menge Ausnahmen und Sondergenehmigungen.“Uwe Kohler, 56, Bachhagel
„Ich bin grundsätzlich für die Fahrverbote. Wir müssen ja an unsere Kinder denken und wie wir ihnen die Welt hinterlassen. Da kann man dann schon mal das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen. Hier auf dem Land können wir natürlich nicht ganz auf unsere Autos verzichten, klar. Aber in den Städten ist die Luftverschmutzung ja auch viel schlimmer als hier.“Renate Baumann Micheler, 65, Wertingen
„Ich selber bin nicht betroffen und hier in der Region kommen wir ja ganz gut weg. Ich glaube aber nicht, dass Fahrverbote allein viel bringen werden. Die ganzen Busse in den Städten fahren ja auch hauptsächlich mit Diesel, die müssten erst mal auf Elektro umgestellt werden, dass sich wirklich was ändert. Dazu bräuchte es Zuschüsse und Investitionen. Tobias Schreitt, 42, Lauingen
„Ich bin absolut für Fahrverbote. Und wenn die Industrie sich weigert, auf saubere Autos umzusteigen, dann fahren wir halt alle Fahrrad. Es kann ja nicht sein, dass die noch reicher werden. Und es ist eine Schande für unsere Politik, dass sie sich von der AutoLobby so vorführen lässt, während die Menschen in den Städten unter den Abgasen leiden müssen.“Irmgard Schipfel, 58, Dillingen