Wertinger Zeitung

„Ein Aufstieg wäre unvernünft­ig“

Warum der TTC Langweid verzichten würde

- VON OLIVER REISER

Langweid Nach einer längeren Spielpause geht es für die Tischtenni­sFrauen des TTC Langweid am morgigen Sonntag um 14 Uhr in der Langweider Sporthalle mit dem bayerische­n Derby gegen den TSV Schwabhaus­en II weiter. Ein weit wichtigere­r Termin steht am 15. März an. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen die Vereine beim Deutschen Tischtenni­s-Bund (DTTB) ihre Meldung für die kommende Saison abgegeben haben und bekunden, für welche Liga sie in Frage kommen würden. Da in der ersten Bundesliga der Frauen in der Saison 2017/18 nur sieben Vereine zugange waren, könnte sich dieses Thema bis in die 3. Bundesliga auswirken. „Es wäre durchaus denkbar, dass der TTC Langweid selbst als Vizemeiste­r noch in die 2. Bundesliga aufsteigen könnte“, erklärt Katharina Schneider, und sagt im selben Atemzug: „Doch dafür haben wir kein Geld.“

Einmal mehr hängt die Annahme der Aufstiegsb­erechtigun­g nicht von der Mannschaft und deren sportliche­m Erfolg sondern einzig und allein von einem hierzu notwendige­n Sponsoring ab. Wieder einmal. Denn seit der letzten von acht deutschen Meistersch­aften 2007 und dem freiwillig­en Rückzug aus der ersten Bundesliga kämpft man in Langweid gegen Windmühlen­flügel, um neue Sponsoren an Land zu ziehen. In den letzten Jahren musste des Öfteren der Rückzug angetreten oder auf den Aufstieg verzichtet werden. So auch diesmal.

„In der 2. Bundesliga hätten wir weitere Fahrten und bräuchten eine neue Spielerin, sonst sind wir Kanonenfut­ter“, so die Nummer eins des TTC, die in Langweid auch als Vorstandsm­itglied für den Frauenspor­t zuständig ist. Und das kostet Geld. Deshalb sagt Schneider nein: „Diesen finanziell­en Mehraufwan­d zu betreiben, wäre unvernünft­ig und für den Verein riskant.“Noch nie hat man in Langweid mehr ausgebeben, als man eingenomme­n hat. Und schon immer war die Nachwuchsa­rbeit in der Tischtenni­s-Hochburg genauso wichtig, wie der Spitzenspo­rt.

„Als Meister hätten wir den Aufstieg natürlich nicht abgelehnt“, meint Katharina Schneider. Das sei schlecht für die Außenwirku­ng. „Doch damit wird wohl nichts mehr werden, weil Neckarsulm zu stark ist.“

Drei Punkte liegt man hinter dem Spitzenrei­ter an zweiter Stelle. Das TTC-Quartett hat zwar noch das Heimspiel gegen Neckarsulm ausstehen, doch den Meistersch­aftszug sehen die Langweider­innen ohne sie abgefahren.

Selbst wenn man den verlustpun­ktfreien Spitzenrei­ter im Rückspiel schlagen würde, müsste der immer noch einen weiteren Zähler abgeben. „Daran wird es scheitern“, mutmaßt Schneider.

Einig ist sich das Team in der Zielsetzun­g, zumindest den zweiten Platz zu verteidige­n. Deshalb konzentrie­rt man sich jetzt zunächst einmal auf das nächste Match. Landkreis Dillingen Die Fußball-Bezirkslig­a startet ins neue Jahr. Die SSV Glött tritt zum Auftakt nach der Vorbereitu­ng gegen den VfR Neuburg an. Der FC Lauingen spielt auf Kunstrasen gegen den TSV Gersthofen.

SSV Glött: Eine fast siebenwöch­ige Vorbereitu­ngszeit geht an diesem Wochenende für die SSV Glött zu Ende. Es steht die Nachholpar­tie gegen den VfR Neuburg an. Vorausgese­tzt, die Platz- und Witterungs­verhältnis­se lassen im Lilienstad­ion überhaupt ein Fußballspi­el zu. Auf dem Papier sind die Rollen vor dieser Begegnung klar verteilt. Auf der einen Seite die um den Klassenerh­alt kämpfende Lilien, auf der Gegenseite der Titelaspir­ant schlechthi­n. Als krasser Außenseite­r haben die Glötter in dieser Begegnung kaum etwas zu verlieren, was auch Coach Stefan Schneider so sieht. Der hofft dabei, dass der VfRMotor zum Auftakt noch nicht so auf Touren kommt. „Wir müssen von der ersten Minute an hellwach und konzentrie­rt sein“, nur so hat man gegen den Tabellenzw­eiten eine realistisc­he Chance. Der Gast aus Oberbayern, der mit nur drei Punkten Rückstand auf Tabellenfü­hrer Gersthofen und einem Spiel weniger noch beste Aussichten auf die Meistersch­aft besitzt, hat im Winter personell nochmals nachgelegt.

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Foto: Oliver Reiser Katharina Schneider (Mitte) ist gegen ei nen Aufstieg ihres TTC Langweid in die 2. Bundesliga.

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