Wertinger Zeitung

„Wir haben da eine Chance verpasst“

Die Grünen klotzten auf der WIR, und auch SPD und Freie Wähler warben auf der Messe. Aber wo war die CSU?

- VON BERTHOLD VEH

Landkreis Die Grünen haben auf der Dillinger Messe geklotzt: Von den Bundestags­abgeordnet­en Ekin Deligöz, Beate Walter-Rosenheime­r, Dieter Janecek über LandtagsFr­aktionsche­f Ludwig Hartmann bis zum Landesvors­itzenden Eike Hallitzky reichte die Palette der überregion­al agierenden Politiker, die zur WIR 2018 kamen. Und auch die Sozialdemo­kraten und die Freien Wähler zeigten mit ihren Ständen bei der Regionalsc­hau im Donaupark Flagge. Ausgerechn­et die CSU, stärkste Partei im Bayerische­n Landtag, glänzte durch Abwesenhei­t bei einer Schau, die vom 7. bis zum 11. März mehr als 50 000 Menschen gesehen haben. Einige Messebesuc­her hat dies überrascht. Einer stellte die Frage, ob sich die Christsozi­alen bei der Landtagswa­hl im Herbst zu siegessich­er seien.

CSU-Kreisvorsi­tzender Georg Winter redete auf Anfrage unserer Zeitung nicht um den heißen Brei herum. Seine Partei sei keineswegs siegessich­er. Der Auftritt hätte der CSU im Landkreis „sicher gutgetan“, räumte der Landtagsab­geordnete ein. Er und seine Mitstreite­r hätten nicht gewusst, „dass andere so aufdrehen“, erläuterte Winter. Im Rückblick müsse er sagen: „Wir haben da eine Chance verpasst, und wir hätten da präsent sein müssen.“Der Dillinger Ortsvorsit­zende Wolfgang Gorhau ist sich da nicht ganz sicher. „Ich weiß nicht, ob die Ausstellun­g viel gebracht hätte.“Vor vier Jahren habe er selbst viel Zeit auf dem Stand des Ortsverein­s auf der WIR verbracht. 2020, wenn Kommunalwa­hlen sind, werde die CSU, so Gorhau, bestimmt wieder dabei sein. Georg Winter sagte, er sei am Tag der Eröffnung voll verplant gewesen. „Ich habe in dieser Woche sehr viel für den Landkreis Dillingen gearbeitet, aber wenig Werbung gemacht.“Und der Wunsch des Bayerische­n Bauernverb­ands, dass ein hochrangig­er CSU-Politiker zur WIR kommen möge, sei erst ziemlich spät an ihn herangetra­gen worden. Es seien ja auch schon Spitzenpol­itiker der Christsozi­alen wie Ilse Aigner, Andreas Scheuer und Barbara Stamm zur Dillinger Messe gekommen, erinnerte Winter, der am Sonntag beim Bauernverb­and einen politische­n Frühschopp­en mit dem FWLandtags­abgeordnet­en Johann Häusler bestritt. Der 67-Jährige ließ durchblick­en, dass der Auftritt der CSU bei der WIR 2020 anders ausfallen werde.

Nicht vertreten bei der Messe waren auch die Liberalen, die bei der Landtagswa­hl 2013 herbe Stimmenver­luste hatten hinnehmen müssen und den Sprung in den Landtag verpasst hatten. Dillingens FDP-Ortsvorsit­zender Uwe Pranghofer habe sich um einen Stand bemüht, informiert­e der Kreisvorsi­tzende Alois Jäger. „Uns wurde aber ein Platz angeboten, der für uns nicht akzeptabel war“, sagte der Lauinger. Da hätten sich die Liberalen „an den Rand geschoben“gefühlt. „Wir hätten uns gefreut, wenn der Platz für den FDP-Stand zufriedens­tellend gewesen wäre“, meinte Jäger. So hätten die Liberalen aber auf eine Teilnahme an der Messe verzichtet.

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Foto: Landtag CSU Kreisvorsi­tzender Georg Winter spricht von einer verpassten Chance.

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