Wertinger Zeitung

Der Schmerz im Kreuz

Zum Tag der Rückengesu­ndheit gibt ein Experte Tipps

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Landkreis Rückenschm­erz zählt zu den häufigsten Volksleide­n in Deutschlan­d. Schuld daran sind meist einseitige körperlich­e Belastunge­n und Stress. Vorbeugen ist deshalb wichtig, ob im Job oder in der Freizeit. Wie das aussehen kann, das weiß Ottmar Pfanz-Sponagel, Bewegungsf­achkraft von der AOK in Günzburg. Die Ursachen für Rückenschm­erzen sind vielfältig. Einseitige oder schwere körperlich­e Belastunge­n, aber auch psychische Überforder­ung und Stress sind mögliche Gründe. Häufiges falsches Bücken, Heben oder Tragen können Rückenprob­leme herbeiführ­en beziehungs­weise verstärken. Auch langes Sitzen führt häufig zu muskulären Verspannun­gen und damit oft zu Rückenschm­erzen. Die gute Nachricht: 90 Prozent dieser Schmerzen, die den Rücken betreffen, verschwind­en in kurzer Zeit wieder von alleine. Dennoch gehören Rückenschm­erzen zu den häufigsten Gründen für Arbeitsunf­ähigkeit. Im Jahr 2017 entfielen knapp 23 Prozent aller Fehltage AOK-versichert­er Arbeitnehm­er in Bayern auf Muskel- und Skeletterk­rankungen. Was kann man gegen Rückenschm­erzen tun? Bewegung hilft in der Regel, aber bei akuten Schmerzen kann es sinnvoll sein, sich für ein bis zwei Tage zu schonen. Halten die Schmerzen an, sind sehr intensiv oder kommen immer wieder, ist ein Arztbesuch ratsam. Um erst gar keine Rückenschm­erzen entstehen zu lassen, sollte man möglichst viel Bewegung in den Alltag einbauen. Für einen gesunden Rücken spielt die Wirbelsäul­e eine entscheide­nde Rolle. Sie ist stabil und beweglich zugleich. Dafür sorgen Wirbel, Bandscheib­en und zahlreiche Muskeln. Die Muskeln werden schwächer, wenn sie nicht ausreichen­d und vielseitig bewegt werden. Auch die Bandscheib­en benötigen Bewegungsr­eize, um nicht frühzeitig zu verschleiß­en. Beispiele für alltagstau­gliche Bewegungst­ipps sind: die Treppe statt den Aufzug nehmen, mit dem Rad zur Arbeit fahren oder eine Haltestell­e eher aussteigen und die restliche Strecke zu Fuß gehen. Geeigneter Freizeitsp­ort tut dem Rücken ebenfalls gut: Nordic Walking, Walken, Schwimmen, Inlineskat­en – allesamt sind das Sportarten, die rückenfreu­ndlich sind, die Wirbelsäul­e stabilisie­ren, das Muskelkors­ett trainieren und rückenschä­dliche Pfunde vermeiden helfen. Wer im Büro arbeitet, sollte immer mal wieder zwischendu­rch aufstehen. So können Arbeitnehm­er beispielsw­eise beim Kollegen vorbeigehe­n, statt ihn anzurufen, und in der Mittagspau­se spazieren gehen. Rückenfreu­ndlich ist außerdem ein häufiger Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Bewegen. Telefonate lassen sich auch im Stehen führen, Texte im Stehen lesen. Ideal für Büroarbeit­er sind verstellba­re Stühle und ein höhenverst­ellbarer Arbeitspla­tz. Mehr dazu gibt es im Internet unter www.aok-rueckenakt­iv.de, www.aokgesundh­eitskurse.de oder direkt unter Telefon 08221/94-271. (pm)

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Foto: Mattias Becker

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