Wertinger Zeitung

Brummis brauchen viel Platz

An der B 2 zwischen Gersthofen und Donauwörth sollen zwei Rastplätze entstehen. Außerdem werden weitere Nothaltebu­chten gebaut

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Landkreise Augsburg/Donau Ries Tausende Lastwagen rollen täglich auf den Bundesstra­ßen durch die Region. Die Fahrer wollen – beziehungs­weise müssen – auch mal Pause machen. Viele der Frauen und Männer, die eine lange Tour haben, übernachte­n in ihren Fahrzeugen. Dies wird spätestens in der Dämmerung deutlich, wenn sich die Parkplätze an den Bundesstra­ßen und Autobahnen füllen.

Schon lange ist bekannt, dass die Stellplätz­e nicht mehr ausreichen – und der Bedarf noch weiter zunimmt. Darauf will das Staatliche Bauamt Augsburg nun reagieren. An der B 2 zwischen Gersthofen und Donauwörth sollen zwei größere Lastwagen-Rastplätze mit WC-Anlagen entstehen.

Die Behörde hatte solche Einrichtun­gen ursprüngli­ch auf dem Schellenbe­rg bei Donauwörth ins Auge gefasst. Dort ließ die Behörde schon mobile WC-Häuschen aufstellen, die auch von Autofahrer­n genutzt werden können. Doch das Projekt Lastwagen-Rastplatz lasse sich im Raum Donauwörth nicht verwirklic­hen, sagte Stefan Greineder vom Staatliche­n Bauamt bei einer Veranstalt­ung in der Großen Kreisstadt. Dort könne kein geeigneter Standort gefunden werden, unter anderem weil man mit Vogelschut­z- und mit Überschwem­mungsgebie­ten in Konflikt geraten würde.

Deshalb habe man nach Alternativ­en Ausschau gehalten – und diese im Landkreis Augsburg gefunden. Demnach zeichnet sich Folgendes ab: In Fahrtricht­ung Augsburg könnte zwischen den Anschlusss­tellen Mertingen und Nordendorf ein Rastplatz entstehen – und zwar auf einem Grundstück zwischen der Straße und der Bahnlinie. Das Areal könne der Bund von der Deutschen Bahn kaufen. In Fahrtricht­ung Donauwörth eigne sich eine Fläche am großen Kreisverke­hr neben der B 2 zwischen Langweid und Meitingen. Beide Standorte seien vorteilhaf­t, lägen sie doch ein Stück weit entfernt von Siedlungen.

Der Behördenve­rtreter sagte, man gehe auf den beiden Rastplätze­n momentan von einem Bedarf von insgesamt 120 Stellplätz­en aus. Bis zum Jahr 2030 werde Prognosen zufolge diese Zahl auf 180 steigen.

Greineder kündigte eine weitere Maßnahme im Donau-Ries-Kreis an: Auf den Abschnitte­n der B 2 und der B25 mit zwei Fahrspuren und mit Zusatzspur sollen insgesamt 23 Nothaltebu­chten entstehen. Hubert Schiele von der Straßenmei­sterei äußerte diesbezügl­ich Bedenken: Man stelle immer wieder fest, dass Lastwagenf­ahrer – notgedrung­en – diese Buchten als Parkplätze nutzen. Schiele sieht darin eine gewisse Unfallgefa­hr.

Magnus Kastenhofe­r, Sachbearbe­iter Verkehr der Polizei für den Landkreis Donau-Ries, sagte, dieses Problem sei kaum zu lösen. Ein solcher Fahrer könne nachts kaum von dieser Stelle vertrieben werden, müsse er doch auch die Ruhezeit einhalten. Zudem könne dem Betroffene­n wegen der vollen Parkplätze meist auch kein anderer Stellplatz zugewiesen werden. Hartmut Vogt, stellvertr­etender Leiter der Polizeiins­pektion Rain, bestätigte das Problem: Auch in der Lechstadt und deren Umgebung seien Lastwagen-Parkplätze Mangelware.

Wie berichtet, sollen ab Mitte Mai auch zehn Nothaltebu­chten zwischen Nordendorf und Meitingen-Nord entstehen. Auf der 5,5 Kilometer langen Strecke wird außerdem ein neuer, schallschl­uckender Belag aufgebrach­t, der insgesamt den Lärm der Fahrzeuge reduziert. Umgangsspr­achlich spricht man dabei von einem Flüsterasp­halt. Allerdings ist dieser offenporig. Auf der Bundesstra­ße wird dagegen eine geschlosse­ne Schicht eingebaut, die eine längere Haltbarkei­t hat. (mit elhö, mcz)

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