Brummis brauchen viel Platz
An der B 2 zwischen Gersthofen und Donauwörth sollen zwei Rastplätze entstehen. Außerdem werden weitere Nothaltebuchten gebaut
Landkreise Augsburg/Donau Ries Tausende Lastwagen rollen täglich auf den Bundesstraßen durch die Region. Die Fahrer wollen – beziehungsweise müssen – auch mal Pause machen. Viele der Frauen und Männer, die eine lange Tour haben, übernachten in ihren Fahrzeugen. Dies wird spätestens in der Dämmerung deutlich, wenn sich die Parkplätze an den Bundesstraßen und Autobahnen füllen.
Schon lange ist bekannt, dass die Stellplätze nicht mehr ausreichen – und der Bedarf noch weiter zunimmt. Darauf will das Staatliche Bauamt Augsburg nun reagieren. An der B 2 zwischen Gersthofen und Donauwörth sollen zwei größere Lastwagen-Rastplätze mit WC-Anlagen entstehen.
Die Behörde hatte solche Einrichtungen ursprünglich auf dem Schellenberg bei Donauwörth ins Auge gefasst. Dort ließ die Behörde schon mobile WC-Häuschen aufstellen, die auch von Autofahrern genutzt werden können. Doch das Projekt Lastwagen-Rastplatz lasse sich im Raum Donauwörth nicht verwirklichen, sagte Stefan Greineder vom Staatlichen Bauamt bei einer Veranstaltung in der Großen Kreisstadt. Dort könne kein geeigneter Standort gefunden werden, unter anderem weil man mit Vogelschutz- und mit Überschwemmungsgebieten in Konflikt geraten würde.
Deshalb habe man nach Alternativen Ausschau gehalten – und diese im Landkreis Augsburg gefunden. Demnach zeichnet sich Folgendes ab: In Fahrtrichtung Augsburg könnte zwischen den Anschlussstellen Mertingen und Nordendorf ein Rastplatz entstehen – und zwar auf einem Grundstück zwischen der Straße und der Bahnlinie. Das Areal könne der Bund von der Deutschen Bahn kaufen. In Fahrtrichtung Donauwörth eigne sich eine Fläche am großen Kreisverkehr neben der B 2 zwischen Langweid und Meitingen. Beide Standorte seien vorteilhaft, lägen sie doch ein Stück weit entfernt von Siedlungen.
Der Behördenvertreter sagte, man gehe auf den beiden Rastplätzen momentan von einem Bedarf von insgesamt 120 Stellplätzen aus. Bis zum Jahr 2030 werde Prognosen zufolge diese Zahl auf 180 steigen.
Greineder kündigte eine weitere Maßnahme im Donau-Ries-Kreis an: Auf den Abschnitten der B 2 und der B25 mit zwei Fahrspuren und mit Zusatzspur sollen insgesamt 23 Nothaltebuchten entstehen. Hubert Schiele von der Straßenmeisterei äußerte diesbezüglich Bedenken: Man stelle immer wieder fest, dass Lastwagenfahrer – notgedrungen – diese Buchten als Parkplätze nutzen. Schiele sieht darin eine gewisse Unfallgefahr.
Magnus Kastenhofer, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei für den Landkreis Donau-Ries, sagte, dieses Problem sei kaum zu lösen. Ein solcher Fahrer könne nachts kaum von dieser Stelle vertrieben werden, müsse er doch auch die Ruhezeit einhalten. Zudem könne dem Betroffenen wegen der vollen Parkplätze meist auch kein anderer Stellplatz zugewiesen werden. Hartmut Vogt, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Rain, bestätigte das Problem: Auch in der Lechstadt und deren Umgebung seien Lastwagen-Parkplätze Mangelware.
Wie berichtet, sollen ab Mitte Mai auch zehn Nothaltebuchten zwischen Nordendorf und Meitingen-Nord entstehen. Auf der 5,5 Kilometer langen Strecke wird außerdem ein neuer, schallschluckender Belag aufgebracht, der insgesamt den Lärm der Fahrzeuge reduziert. Umgangssprachlich spricht man dabei von einem Flüsterasphalt. Allerdings ist dieser offenporig. Auf der Bundesstraße wird dagegen eine geschlossene Schicht eingebaut, die eine längere Haltbarkeit hat. (mit elhö, mcz)