Er steckt hinter den Panini Bildern
Fabrizio Melegari entscheidet, welcher Star auf die beliebten Sammelsticker kommt. Warum das seiner Meinung nach die schwierigste Aufgabe der Welt ist, erklärt er dir hier
So viele volle Fußball-Sammelalben wie Fabrizio Melegari haben nicht viele. Der Mann arbeitet bei Panini. Das Unternehmen aus Italien ist bekannt für seine Stickeralben. Zur Fußballweltmeisterschaft in Russland gibt es wieder eins. Auch andere Firmen bieten zu solchen Turnieren Bilder zum Sammeln an.
Die Weltmeisterschaft in Russland beginnt zwar erst im Sommer. Die Jagd nach den Bildern von Stars wie Toni Kroos, Sami Khedira und Timo Werner beginnt aber schon viel früher. Für Fabrizio Melegari und seine Kollegen gibt es jedes Mal ein großes Problem. Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw hat nämlich noch gar nicht verraten, welche Spieler er mit zur WM nehmen möchte. Die erste Auswahl trifft der Trainer erst am 15. Mai.
Fabrizio Melegari und seine Kollegen mussten sich trotzdem schon entscheiden – als würden sie Fußballtrainer spielen. Vier Jahre lang beobachteten sie Spieler aus ungefähr 50 Ländern. So lange dauert es von einer WM bis zur nächsten. Monat für Monat fragten sie sich: Wer könnte bei der Weltmeisterschaft dabei sein? Schießt ein Spieler besonders viele Tore, ist er zum Beispiel ein Kandidat. „Wir haben hier die schwierigste Aufgabe der Welt“, findet Fabrizio Melegari. Er und seine Kollegen müssen nicht nur eine Mannschaft zusammenstellen, sondern 32. So viele Teams treten bei der Weltmeisterschaft an. Bei jeder WM hofft Fabrizio Melegari, nicht völlig falsch zu liegen. Denn es wäre ja blöd, wenn in dem Sammelalbum andere Spieler auftauchen als auf dem Spielfeld. Trotzdem sind jedes Mal einige Spieler in dem Album, die bei der WM gar nicht dabei sind.
In der Fabrik von Panini im Norden von Italien fiepen, stampfen und rattern die Maschinen. Hier werden die Sticker zugeschnitten, gemischt und verpackt. Auch wenn es einem beim Sammeln nicht so vorkommt: Von jedem Klebebild gibt es gleich viele. Die Fotos von den Spielern, den Stadien und den Vereinslogos werden erst mal auf riesige Klebebögen gedruckt. Die sind ungefähr so groß wie ein Badehandtuch. In der Fabrik werden die Bögen dann nach und nach zugeschnitten, bis nur noch einzelne Sticker übrig bleiben. Zweimal werden die Klebebildchen dann ordentlich durchgemischt. Dafür gibt es eine Maschine. Am Ende landen in jeder Tüte fünf verschiedene Sticker. Ein Tütchen kostet 90 Cent. Das kann ziemlich teuer werden, bis man alle Bilder zusammen hat. (dpa)